Hörbuchportal "diadopo" nutzt Wasserzeichentechnologie des Fraunhofer-Instituts IPSI
Hörbücher im MP3-Format für beliebige Audio-Player
Benutzerfreundlichkeit und Sicherheitsmängel bei DRM-Systemen geben den Ausschlag für Wasserzeichentechnologie
„Schauen Sie doch mal bei Google, wie schnell Sie Hacker-Tools zum Knacken aktueller Systeme für Digital Rights Management finden. Dann wissen Sie, warum wir uns für die Wasserzeichentechnologie des Fraunhofer IPSI entschieden haben“, sagt diadopo-Chef Jürgen Heinzmann, wenn man ihn nach seinen Beweggründen für den Einsatz dieses unauffälligen Sicherheitssystems fragt.
„Außerdem braucht unser Kunde wegen der Wasserzeichen weder eine komplizierte DRM-Software auf seinem Rechner zu installieren, die vielleicht andere Programme behindert, noch braucht er ein teures, plattformspezifisches Abspielgerät. Unsere Hörbücher kann er beliebig von jedem MP3-Player abspielen, und er kann sich auch fürs Auto, wenn er es will, wieder eine Audio-CD davon brennen, wenn er während der Fahrt Hörbücher genießen möchte.“ Der Online-Shop ist unter http://www.diadopo.de erreichbar und bietet bis zur Frankfurter Buchmesse Mitte Oktober über 300 Hörbücher, prophezeit Heinzmann.
Wasserzeichen verhindert Missbrauch und bietet Datenschutz
Auf dem diadopo-Server werden mit der Fraunhofer-Technologie individuelle, unhörbare Wasserzeichen in die MP3-Dateien eingebaut. Die Wasserzeichendaten werden vom Server individuell aus den Kundendaten errechnet und ohne Verschlechterung der Qualität erst beim Download in das Hörbuch oder jede andere verkaufte MP3-Datei eingearbeitet. Umgekehrt kann diadopo mit Hilfe einer speziellen Software und bei Kenntnis der eingebauten Wasserzeichen aus einer beliebigen Datei das Wasserzeichen wieder auslesen und den ursprünglichen Kunden wieder ermitteln.
Die Wasserzeichen-Technologie des Fraunhofer IPSI verhindert damit den anonymen Missbrauch der Hörbücher, etwa durch das Einstellen in Downloadportale oder Tauschbörsen. Wer die Hörbücher illegal weitergibt, muss damit rechnen, erwischt und zur Verantwortung gezogen zu werden – so, wie ein Autofahrer bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung anhand seines Kennzeichens ermittelt werden kann. Allerdings ist das System diskreter als das Autokennzeichen, das jeder lesen kann: MP3-Wasserzeichen kann nur derjenige, der die Schlüssel kennt, auch wieder auslesen. Wer den Schlüssel nicht kennt, kann nicht einmal feststellen, ob die Datei überhaupt ein Wasserzeichen enthält. Der Datenschutz für Kunden, die sich korrekt verhalten, ist damit gewährleistet.
Fraunhofer-Institut für
Integrierte Publikations- und
Informationssysteme IPSI
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