Essen mit System

Weniger Fett und mehr Obst und Gemüse – aber wer hält eine Ernährungsumstellung dauerhaft durch? Der digitale Berater CENA zeigt, wie man sich gesünder ernährt, ohne die Essgewohnheiten gleich auf den Kopf stellen zu müssen.

Frau Gourmand löffelt begeistert Cremetorte. Und das, obwohl sie sich fest vorgenommen hat, den Weihnachtsspeck loszuwerden und sich gesünder zu ernähren. Fat Burner- oder Trennkostdiäten hat sie schon hinter sich, aber erfolglos. Nun kommt eine neue Lösung: CENA, eine Software für Ernährungsberatung, überprüft den Speiseplan und liefert Tipps, wie man zum Beispiel weniger Fette und mehr Vitamine zu sich nimmt. Dabei ist sie keineswegs ein Kontrolleur mit erhobenem Zeigefinger, sondern geht auf spezielle Vorlieben der Benutzer ein.

Im ersten Schritt füttert man das Programm mit einer Reihe von Grunddaten wie Alter, Geschlecht, Gewicht, Größe, Vorlieben und Krankheiten. Danach geht es ans Tagebuchschreiben. Der Nutzer erstellt eine Liste aller Lebensmittel, die er gegessen hat und trägt die gegessenen Einheiten in eine Tabelle ein – ohne Wiegen oder Kalorienrechnen. „Er kann hierfür aus rund 200 Nahrungsmitteln auswählen, die zur besseren Übersicht in 15 Gruppen eingeteilt sind“, erläutert Hagen Knaf vom Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM. „Eine einwöchige Kontrolle ist bereits optimal.“

Kennt die Software die Essgewohnheiten, berechnet sie Indices, die beschreiben, wie gut der Körper mit den wichtigsten Nährstoffen versorgt ist. Die Ernährungsberaterin Heide Jenik vom Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren an der Universität zu Köln lieferte hierfür das nötige Wissen. Anhand des Tagebuchs ermittelt das Programm, welche Nährstoffmengen pro Tag in den Körper gelangen. Diese Werte vergleicht es mit den täglichen Idealmengen, die anhand persönlicher Daten individuell für jeden Nutzer kalkuliert werden. Am Ende bewertet es, wie ausgewogen die Ernährung unterm Strich ist. Alle Ergebnisse werden in Diagrammen und Tabellen dargestellt. „Das Besondere an CENA ist, dass es keine reine Nährstoffbilanz liefert, sondern vorschlägt, wie man das Essverhalten korrigieren kann“, betont der Mathematiker Knaf. Die Vorschläge orientieren sich dabei am aktuellen Esstagebuch, um die Chance zu erhöhen, dass der Nutzer sie akzeptiert und umsetzt. So dauert es zwar länger, die Ernährung zu verbessern, es führt aber sicherer zum Ziel.

Seit vergangenem November kann die Version CENA sana für 49,90 Euro beim ITWM bestellt werden. „Wir verhandeln bereits mit Unternehmen aus der Nahrungsmittelindustrie, die die Software zusammen mit ihren eigenen Produkten vertreiben möchten“, sagt Knaf.

Media Contact

Harriet Bach Fraunhofer-Institut

Weitere Informationen:

http://www.fraunhofer.de

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