Neues Funknetz nach Standard IEEE 802.11a im Test

Drahtlose Netze nach Funkstandards des amerikanischen Institute of Electrical and Electronics Engineers IEEE sind ein weltweiter Erfolg. Um die bisher im Vergleich zu drahtgebundenen Netzen relativ geringe Datenrate von 11 Mbit / s zu steigern, hat IEEE ein neues Übertragungsverfahren spezifiziert, mit dem bis zu 54 Mbit / s drahtlos übertragen werden können.

Noch vor der kommerziellen Zulassung in Deutschland testet die Fraunhofer-Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik ESK in München die neue Funktechnik.

Der als IEEE 802.11a bezeichnete Funkstandard wird nicht isoliert untersucht, sondern auch das Zusammenspiel mit anderen Funktechnologien – insbesondere Bluetooth. Ziel ist es, Gebäude mit Hilfe eines selbstorganisierenden drahtlosen Netzes (Ad-hoc-Vernetzung) so zu versorgen, dass keine Konfiguration und Administration mehr nötig ist.

Noch vor der kommerziellen Zulassung des Standards in Deutschland, entwickeln ESK-Wissenschaftler unter Verwendung der neuen Funktechnik Methoden, die eine flächendeckende drahtlose Ad-hoc-Vernetzung ermöglichen. Diese Verfahren bilden die Basis dafür, dass verschiedene mobile Endgeräten wie Personal Digital Assistants (PDAs), Notebooks, Webpads oder Mobiltelefone miteinander kommunizieren können. Aber auch Geräte aus den Bereichen Body Area Network und Home- und Officeautomation oder stationäre PCs und Drucker können drahtlos und ohne Konfigurationseingriffe des Anwenders an das Inhouse-Netz angebunden werden. Mögliche Einsatzgebiete eines solchen Systems sind größere Gebäude wie Bahnhöfe, Flughäfen, Ämter, Supermärkte oder Museen, um Kunden oder Besuchern gebäudebezogene Informationen aller Art anzuzeigen.

Ziel der Entwicklungen bei Fraunhofer ESK ist es, dass der Anwender über Funk alle im Netz angebotenen Dienste nutzen kann. Die Art der Funkanbindung – ob Bluetooth, WLAN oder andere Technologien – spielt dabei keine Rolle mehr.

Bluetooth und die bereits etablierte WLAN-Technologie IEEE 802.11b operieren beide im ISM-Band bei 2,4 Gigahertz und neigen dazu, sich gegenseitig zu stören. Insbesondere bei räumlicher Nähe der Antennen kann die kurzzeitige Nutzung der gleichen Frequenz durch beide Technologien zu Problemen führen. Im schlimmsten Fall gehen Daten verloren und müssen erneut übertragen werden. Die Folge ist, dass die kostbare Datenrate sinkt. Der Funkstandard IEEE 802.11a hingegen verwendet ein eigenes Frequenzband bei 5 Gigahertz. So sind gegenseitige Störungen mit den anderen Standards ausgeschlossen.

Institutsprofil
Die Arbeiten der Fraunhofer ESK konzentrieren sich auf den Teilnehmerzugangs- und Inhouse-Bereich. Ziel ist die Entwicklung von Kommunikationssystemen zur breitbandigen Anbindung von Teilnehmern an existierende und zukünftige Sprach- und Datennetze.

Schwerpunkte sind die Konzeption, Untersuchung und Realisierung (Hardware, Software) von Systemlösungen und Komponenten sowie die Demonstration aktueller und zukünftiger Applikationen. Die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten konzentrieren sich dabei auf die Bereiche „Next Generation Multiservice Networks“ und Internetkommunikation, Breitband-Netzzugangstechnik sowie drahtgebundene und drahtlose Inhouse-Kommunikationssysteme.

Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Markus Zeller
Telefon: 0 89-547088-352
Fax: 089-547088-221
E-mail: markus.zeller@esk.fraunhofer.de

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Dr. Johannes Ehrlenspiel idw

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