UDE-Forscher untersuchen den Klimawandel in der Region

Das untersucht das Verbundprojekt DynAKlim in den kommenden fünf Jahren für die Emscher-Lippe-Region. Die 13 beteiligten Einrichtungen, darunter die Universität Duisburg-Essen (UDE), erhalten vom Bundesministerium für Bildung und Forschung insgesamt zwölf Millionen Euro Fördermittel.

Unter der Leitung von Prof. Dr. Wilhelm Kuttler prüfen die Klimatologen der UDE, wie städtische Gewässer- und Grünflächen dafür sorgen können, die Städte abzukühlen. Weil diese dicht bebaut sind, viel Beton und Asphalt, aber wenig Grün haben, staut sich die Hitze dort stärker auf als im Umland.

Klettert das Thermometer nach oben, werden sie im Wortsinn zu einem heißen Pflaster – eine Belastung für Herz, Kreislauf und Atemwege. Neben stickiger Luft könnten auch steigende Bodentemperaturen problematisch werden: Das Trinkwasser in den Leitungen würde wärmer und damit Keimen und Mikroorganismen einen guten Nährboden bieten.

Um verlässliche Aussagen über die Folgen der Bodenerwärmung, über die positiven Effekte von Verdunstung und Flächennutzung auf das Stadtklima zu erhalten, führen die UDE-Wissenschaftler ab Mitte des Jahres umfangreiche Langzeitmessungen durch – stellvertretend für die Kommunen der Emscher-Lippe-Region in Oberhausen. Bei ihren experimentellen Forschungen für DynAKlim (Dynamische Anpassung regionaler Planungs- und Entwicklungsprozesse an die Auswirkungen des Klimawandels) konzentrieren sie sich vor allem auf die Innenstadt und gewässernahe Wohnquartiere.

Was ließe sich gegen die „thermische Belastung“, so nennen die Wissenschaftler den Hitzestau, tun? Für Prof. Kuttler und sein Team ist Verschiedenes denkbar, etwa Wasserrohre tiefer zu legen, um der Verkeimung entgegenzuwirken. Eine andere Idee ist eine städtebauliche Strategie: mehr offene Wasserflächen in der Stadt, um für mehr Verdunstung zu sorgen. Diese entzieht der Luft Wärme, die Temperaturen sinken. Solche Empfehlungen könnten im Handlungsleitfaden stehen, den die UDE-Forscher für die Kommunen erstellen wollen. Bis zu diesem Projektziel bleibt ihnen noch viel Arbeit und wohl auch so manch heißer Sommer.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Wilhelm Kuttler, Tel. 0201/183-2734, wilhelm.kuttler@uni-due.de, Dr. Andreas-Bent Barlag, Tel. 0201/183-2297, andreas.barlag@uni-due.de, www.dynaklim.de

Redaktion: Sabine Loh, Tel. 0203/379-2429

Media Contact

Ulrike Bohnsack idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-duisburg-essen.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Merkmale des Untergrunds unter dem Thwaites-Gletscher enthüllt

Ein Forschungsteam hat felsige Berge und glattes Terrain unter dem Thwaites-Gletscher in der Westantarktis entdeckt – dem breiteste Gletscher der Erde, der halb so groß wie Deutschland und über 1000…

Wasserabweisende Fasern ohne PFAS

Endlich umweltfreundlich… Regenjacken, Badehosen oder Polsterstoffe: Textilien mit wasserabweisenden Eigenschaften benötigen eine chemische Imprägnierung. Fluor-haltige PFAS-Chemikalien sind zwar wirkungsvoll, schaden aber der Gesundheit und reichern sich in der Umwelt an….

Das massereichste stellare schwarze Loch unserer Galaxie entdeckt

Astronominnen und Astronomen haben das massereichste stellare schwarze Loch identifiziert, das bisher in der Milchstraßengalaxie entdeckt wurde. Entdeckt wurde das schwarze Loch in den Daten der Gaia-Mission der Europäischen Weltraumorganisation,…

Partner & Förderer