Geographische Spitzenforschung aus Leipzig

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat auf der Grundlage einer umfassenden, positiven Evaluierung dem Bund und den Ländern empfohlen, das Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) in den nächsten sieben Jahren ohne Einschränkungen weiter zu fördern. Das Institut mit Sitz in Leipzig erbringt dem Urteil des Senats zufolge gute bis sehr gute und teilweise exzellente Forschungs- und Transferleistungen zur regionalen Geographie Deutschlands und Europas.

Sebastian Lentz, Direktor des IfL und Professor für Geographie an der Universität Leipzig, sieht das hervorragende Evaluierungsergebnis „als Würdigung unserer Arbeit der letzten Jahre“. In den nächsten Jahren werde es darum gehen, das erreichte Qualitätsniveau zu sichern und innovative Impulse in der Forschungs- und Bildungslandschaft zu setzen.

Exzellente wissenschaftliche Arbeit leistet das IfL laut Senat vor allem in der theoriegeschichtlichen und humangeographischen Forschung, in diesem Bereich zähle es national und international zu den Spitzeninstituten. Zudem sei das IfL traditionell ein Kompetenzzentrum für die regionalgeographische Mittel- und Osteuropaforschung und genieße in diesen Regionen ein hohes wissenschaftliches Ansehen. Das Institut habe hier mit seinen Beiträgen zur Stadt- und Regionalforschung die Diskussion um Peripherien europäischer Metropolen stark beeinflusst.

Neben Forschungsbeiträgen, so der Leibniz-Senat, erbringe das IfL zahlreiche Transferleistungen, wozu mehrere vom Institut herausgegebene wissenschaftliche Zeitschriften und Publikationsreihen für eine interessierte Öffentlichkeit gehörten. Als ein in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft weithin sichtbares Projekt und als herausragende kartographische Leistung würdigt der Senat die Herausgabe des zwölfbändigen Nationalatlas. Dabei handele es sich um ein einmaliges, auch über die Grenzen Deutschlands hinaus bekanntes praxisorientiertes Werk der Geographie.

Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft evaluiert in einem Zeitraum von maximal sieben Jahren die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft. Der Senat ist extern besetzt, das Evaluierungsverfahren strikt unabhängig. Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören derzeit 82 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, die wissenschaftliche Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung bearbeiten. Die Institute beschäftigen rund 13.500 Mitarbeiter, ihr Gesamtetat beträgt etwa 1,1 Milliarden Euro. Sie werden gemeinsam von Bund und Ländern finanziert.

Das IfL ist das einzige außeruniversitäre Forschungsinstitut für Geographie in Deutschland. Mit rund 60 Mitarbeitern zählt es zu den kleineren Leibniz-Einrichtungen. Die Arbeit des Instituts wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst mit jährlich rund drei Millionen Euro gefördert. Zusätzliche Projektmittel wirbt das Institut unter anderem bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft und bei der Europäischen Union ein.

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