Dem Winter trotzen mit Infrarot-Wärme

<br>Heraeus Werksbilder <br>Oben: Infrarot-Strahler schützen Filter von Gas-Turbinen vor dem Vereisen<br>Unten: Infrarot-Strahler helfen, die Wehre der Schleuse Teufelsbruck am Inn eisfrei zu halten (Foto Elektro Neumayer)<br>Copyright Heraeus Noblelight 2010

Infrarot-Strahlung erzeugt Wärme. Jeder kennt das von Gas-Infrarot-Heizpilzen, den guten alten Badezimmerstrahlern oder auch von Wärmelampen für die Ferkelaufzucht. Relativ einfache Wärmequellen, verglichen mit den Hightech-Infrarot-Strahlern, die heute für die Trocknung von Nanolacken, das Formen von Kunststoffteilen oder die Herstellung von Verbundglas eingesetzt werden.

Moderne Infrarot-Systeme kommen jedoch auch als Wärmequellen zum Einsatz. Sie helfen beispielsweise industriellen Einrichtungen, dem Winter zu trotzen.

Überall im Außenbereich können Eis, Schnee oder gefrierende Feuchtigkeit technische Einrichtungen in ihrer Funktion beeinträchtigen. Infrarot-Wärme kann dabei besonders umweltverträglich vor Vereisung schützen. Infrarot-Strahlung wird kontaktfrei übertragen und hinterlässt keine giftigen Rückstände wie beispielsweise Enteiser-Chemikalien, die sonst ins Grundwasser gelangen könnten.

Vereiste Kohle lässt sich nicht mehr bewegen
Schüttgüter wie beispielsweise Erz oder Kohle, die in Waggons aus Metall auf der Schiene transportiert werden, können bei feuchtkalter Witterung mit Eis zu großen Klumpen zusammen frieren. Türen oder Klappen lassen sich nicht mehr öffnen und die Waggons können nur schwer vollständig entleert werden. Infrarot-Wärme schafft hier Abhilfe, die Waggons werden von außen so beheizt, dass die Kohleklumpen wieder auftauen.

Gas-Turbinen werden gedrosselt, wenn die Filter vereist sind

Gas-Turbinen brauchen Luft für die Verbrennung, um richtig arbeiten zu können. Allerdings muss diese Luft frei von Staub und anderen Partikeln sein und wird deshalb immer vorgefiltert.

Feuchtkalte Ansaugluft in den Wintermonaten kann leicht zur Vereisung der Filter führen. Diese lassen dann nur noch wenig Luft durch und die Gas-Turbine muss gedrosselt oder abgeschaltet werden – ausgerechnet in der Jahreszeit, in der sie am meisten gebraucht würde.

Infrarot-Systeme von Heraeus Noblelight verhindern bei Gaskraftwerken und Gasverdichtungsstationen erfolgreich das Vereisen der Filter in der kalten Jahreszeit.

Meist werden Filter aus Vliesmaterial eingesetzt, häufig bestehen diese aus vielen kleinen Einheiten in einem großen Filtergehäuse. Gasturbinen erhalten Ansaugluft von außen und gerade bei geringer Außentemperatur kombiniert mit feuchtkalter Luft können die Vliesfilter schnell vereisen. Die Filter müssen also geschützt werden, damit der Filtereffekt und der Luftdurchsatz bestehen bleiben.

Ein britischer Anlagenbauer testete verschiedene Anti-Eis-Systeme, beispielsweise große Heißwasserheizungen, die mit Prozesswärme arbeiten, oder die Nutzung von Pressluft aus dem System, um sie direkt auf die Filter zu blasen. Für eine Gasverdichtungsanlage in Deutschland entschied man sich schließlich für ein Infrarot-System von Heraeus Noblelight, weil die Tests zeigten, dass ein Infrarot-Modul weniger Energie verbraucht und leichter zu installieren ist als andere Technologien.

Drei Module wurden installiert, die über einen Thermostaten kontrolliert werden, der die Strahler anschaltet, wenn die Außentemperatur unter einen bestimmten Wert fällt und wieder abschaltet, wenn die Temperatur einen voreingestellten Wert erreicht hat. Die Infrarot-Module sind kompakt gebaut und sehr robust, sie arbeiten auch bei feuchtkalten Bedingungen zuverlässig.

Schleusenwehre sind nicht mehr nutzbar, wenn sie vereisen
Wenn Schleusen vereisen, muss die Schifffahrt eingestellt werden. An sechs Staustufen an der Donau und am Inn sorgen Infrarot-Strahler von Heraeus Noblelight dafür, dass auch in strengen Wintern die Wehre verschoben werden können.

Die Infrarot-Strahler sind waagerecht am Unterschütz des Wehrs eingebaut. Spritzwasser macht Infrarot-Strahlern aus Quarzglas nichts aus, denn Quarzglas hat einen sehr geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten und darum eine sehr hohe Thermoschockresistenz. Die elektrischen Anschlüsse werden durch ein patentiertes Gehäuse (des Heraeus Kunden Elektro Neumayer) vor Wasser geschützt.

Für Waggons, Filter, Wehre, zum Schutz von Windmesseinrichtungen oder zur Vermeidung von Kondenswasser – generell lässt sich Infrarot-Strahlung sehr gut als Kälteschutz einsetzen. Moderne Infrarot-Strahler können ganz nach Bedarf, beispielsweise über die Außentemperatur gesteuert, an- oder abgeschaltet werden. Sie übertragen Wärme kontaktfrei und sind selbst relativ unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen.

Heraeus Noblelight GmbH mit Sitz in Hanau, mit Tochtergesellschaften in den USA, Großbritannien, Frankreich, China, Australien und Puerto Rico, gehört weltweit zu den Markt- und Technologieführern bei der Herstellung von Speziallichtquellen. Heraeus Noblelight wies 2008 einen Jahresumsatz von 92,5 Millionen € auf und beschäftigte weltweit 735 Mitarbeiter. Das Unternehmen entwickelt, fertigt und vertreibt Infrarot- und Ultraviolett-Strahler für Anwendungen in industrieller Produktion, Umweltschutz, Medizin und Kosmetik, Forschung und analytischen Messverfahren.

Der Edelmetall- und Technologiekonzern Heraeus mit Sitz in Hanau ist ein weltweit tätiges Familienunternehmen mit über 155-jähriger Tradition. Unsere Geschäftsfelder umfassen die Bereiche Edelmetalle, Sensoren, Dentalprodukte und Biomaterialien sowie Quarzglas und Speziallichtquellen. Mit einem Produktumsatz von rund 3 Mrd. € und einem Edelmetallhandelsumsatz von 13 Mrd. € sowie weltweit knapp 13000 Mitarbeitern in über mehr als 110 Gesellschaften hat Heraeus eine führende Position auf seinen globalen Absatzmärkten.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Hersteller:
Heraeus Noblelight GmbH
Reinhard-Heraeus-Ring 7
D-63801 Kleinostheim
Tel +49 6181/35-8545, Fax +49 6181/35-16 8545
E-Mail hng-infrared@heraeus.com
Redaktion:
Dr. Marie-Luise Bopp
Heraeus Noblelight GmbH,
Abteilung Marketing/Werbung
Tel +49 6181/35-8547, Fax +49 6181/35-16 8547
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