Software verkürzt Wartung von Dampfturbinen

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Dadurch kann die routinemäßige Wartungsphase verkürzt werden und die Kraftwerksbetreiber schneller wieder Strom produzieren. Die Revision der Turbinen unterbricht die Stromproduktion der Kraftwerke. Je nach Dampfturbinentyp ermöglicht das Programm eine Verkürzung der Abkühlungsdauer von gegenwärtig sieben bis zehn auf etwa zwei bis vier Tage. Die Gasturbine kühlt im Schnitt etwa innerhalb eines Tages ab.
Die Wartungsarbeiten können erst beginnen, wenn beide Turbinen vollständig abgekühlt sind. Siemens wendet bereits seit längerem einen Schnellabkühlungsprozess für die Dampfturbinenrevision an – das sogenannte „Forced Cooling“. Bisher bedeutet das aber einen erheblichen Aufwand für das Personal in der Warte des Kraftwerks: Alle 15 Minuten müssen die Temperatur und die Abkühlkurve kontrolliert und wenn nötig die Kühlluftmenge manuell über ein Ventil nachjustiert werden.
Auch hier bringt die neue Software eine erhebliche Verbesserung. Gemeinsam haben es Entwickler und Experten für die Dampfturbinen-Inbetriebnahme bei Siemens in Mülheim (Ruhr) erreicht, dass die Schnellabkühlung über die installierte Leittechnik automatisiert abläuft. Das neue Programm namens „Fast Cooling“ reduziert also nicht nur die Revisionsdauer, sondern auch den Arbeitsaufwand durch den Wegfall von rund 290 Handgriffen.
Überdies wirkt es sich auch positiv bei der Vermeidung möglicher Fehlerquellen aus. Das „Fast Cooling“-Verfahren wurde kürzlich bereits in einem Gas- und Dampfturbinen (GuD)-Kraftwerk in Nordrhein-Westfalen erfolgreich in der Praxis getestet.
Die Experten wollen nun die Software für alle Dampfturbinen aus der Herstellung in Mülheim zur Serienreife fertig entwickeln. Neben allen künftigen Anlagen kommen für die Optimierung etwa 250 Bestandsanlagen in Frage. (IN 2013.05.4)
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