Siemens stellt die Mehrsystem-Lok HLE 18 vor

Siemens präsentiert auf der InnoTrans 2008 in Berlin eine elektrische Mehrsystem-Lokomotive der neuen Eurosprinter-Generation. 60 dieser Loks mit der Baureihenbezeichnung HLE 18 hat das staatliche Bahnunternehmen in Belgien, die „Société Nationale des Chemins de Fer Belges/ Nationale Maatschappij der Belgische Spoorwegen” (SNCB/ NMBS), bei Siemens in Auftrag gegeben. Die Loks haben eine maximale Leistung von 6.000 kW, sind bis zu 200 km/h schnell und werden auf der Hochgeschwindigkeitslinie L2 zwischen Brüssel und Lüttich sowie auf konventionellen Strecken fahren.

Die neuen Siemens-Fahrzeuge sollen im Personenverkehr ältere Lokomotiven ersetzen sowie zusätzliche Kapazitäten schaffen. Neben dem Einsatz in Belgien ist geplant, Betriebszulassungen in den Netzen der Nachbarländer Frankreich (25kV-Netz) und Luxemburg sowie für die Grenzbahnhöfe Roosendaal, Maastricht und Aachen zu erwirken, damit die Loks auch grenzüberschreitend verkehren können. Zudem werden sie mit dem European Train Control System (ETCS) Level 1 und 2 ausgestattet. Stromrichter, Fahrmotoren und Transformatoren stammen von Siemens in Nürnberg, die Drehgestelle von Siemens in Graz. Die Fertigung des Wagenkastens sowie die Montage und Inbetriebsetzung erfolgen im Werk München-Allach.

Die ausgestellte HLE 18 wurde aus München zur Messe nach Berlin gebracht und kehrt danach zum Abschluss ihrer Inbetriebsetzung wieder ins Werk zurück. Die Auslieferung der insgesamt 60 Lokomotiven beginnt im Januar 2009 und soll im Juni 2010 abgeschlossen sein. Der Wert des Auftrags, den Siemens im Dezember 2006 erhielt, beläuft sich auf 211 Millionen Euro. Im Vertrag ist eine Option auf weitere 60 Loks enthalten.

Neuer Eurosprinter auch in Portugal unterwegs Zur selben Eurosprinter-Generation wie die HLE 18 der belgischen Staatsbahn gehört auch die Lok LE 4700, die das portugiesische Eisenbahnunternehmen „Caminhos de Ferro Portugueses“ (CP) bei Siemens bestellt hat. Das erste von insgesamt 25 Fahrzeugen dieser Baureihe wird noch im Oktober an den Kunden übergeben. Die 4.600 kW starken Loks sollen dann im Personen- und Güterverkehr unterwegs sein. Da sie mit einem neuen Drehgestell ausgestattet sind, können sie durch einen einfachen Radsatztausch zwischen Normal- und portugiesischer Breitspur wechseln. Zudem wird die LE 4700 mit dem länderspezifischen Zugsicherungssystem Convel, mit Zugfunk und Betriebsführungssystemen ausgerüstet.

Der Industry Sector (Erlangen) der Siemens AG ist der weltweit führende Anbieter von Produktions-, Transport- und Gebäudetechnik. Mit durchgängigen Hardware- und Software-Technologien und umfassendem Branchenlösungen steigert Siemens die Produktivität und Effizienz seiner Kunden aus Industrie und Infrastruktur. Der Sektor besteht aus den sechs Divisionen Building Technologies, Industry Automation, Industry Solutions, Mobility, Drive Technologies und Osram. Mit weltweit rund 209000 Mitarbeitern erzielte Siemens Industry im Geschäftjahr 2007 einen Umsatz von etwa 40 Milliarden Euro (pro forma, unkonsolidiert).

Die Mobility Division (Erlangen) ist der international führende Transport- und Logistik-Lösungsanbieter. Mit dem Ansatz „Complete mobility“ verfolgt die Division das Ziel, unterschiedliche Verkehrssysteme miteinander zu vernetzen, um Menschen und Güter effizient zu transportieren. „Complete mobility“ vereint dabei Kompetenzen bei Betriebsführungssystemen für Bahn- und Straßenverkehrstechnik mit Lösungen bei Flughafenlogistik, Postautomatisierung und Bahnelektrifizierung sowie Schienenfahrzeugen im Nah-, Regional- und Fernverkehr und zukunftsorientierte Servicekonzepte.

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