Siemens-Standort Görlitz und Hochschule Zittau/Görlitz eröffnen Magnetlager-Versuchsanlage

von rechts: Jürgen Kober, Leiter Dampfturbine F & E, Siemens E O IP, erläutert Peter Schmitt und Rektor Friedrich Albrecht ein Segment der Forschungsanlage. Foto: M Weber<br>

Peter Schmitt, CFO der Geschäftseinheit Industrial Power von Siemens Energy Oil&Gas, und Prof. Friedrich Albrecht, Rektor der Hochschule Zittau/Görlitz, haben die Versuchsanlage am Zittauer Standort eröffnet. Erster Kunde für den Prototypen einer magnetgelagerten Dampfturbine wird voraussichtlich Vattenfall Europe sein.

„Traditionell werden die Lager in einer Dampfturbine mit Öl geschmiert. Dieses Grundprinzip will Siemens gemeinsam mit der Hochschule Zittau/Görlitz auf Basis von Magnetlagern neu definieren. Mit der neuen Versuchsanlage in Zittau kommen wir unserem Ziel, eine ölfreie Turbine zu entwickeln, einen entscheidenden Schritt näher“, erläutert Peter Schmitt von Siemens das Projekt. Nach erfolgreichen Tests soll die Lösung in die Praxis überführt werden.

Siemens investiert einen siebenstelligen Betrag in die Versuchsanlage, in der die Magnetlager unter simulierten Kraftwerksbedingungen erprobt und untersucht werden. Die ersten Ergebnisse der Versuche werden im Laufe des Jahres 2012 erwartet. Ziel der Untersuchungen ist es, die Magnetlagerung für die Anwendung an Industriedampfturbinen zu qualifizieren. Anschließend wird der Versuchsstand für weitere Optimierungen der Lagerung genutzt.

„Durch dieses Forschungsprojekt erhält die langjährige intensive Kooperation mit Siemens Görlitz einen weiteren Schub und ist gleichzeitig Ausdruck für die Anerkennung der wissenschaftlichen Arbeit der Hochschule insgesamt und insbesondere der Forschungsgruppe um Prof. Frank Worlitz“, so Rektor Friedrich Albrecht. „Den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit bei der Entwicklung zukunftsweisender Technologien, wie der Magnetlagertechnik, zwischen der Hochschule Zittau/Görlitz und Unternehmen, sehen wir als wichtigen Weg zur weiteren Profilierung der Hochschule, zur Erhöhung der Attraktivität des Wissenschaftsstandortes und zur Stärkung der Region.“

Das Projekt wurde mit 510.000 EUR aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Der Siemens-Sektor Energy ist der weltweit führende Anbieter des kompletten Spekt-rums an Produkten, Dienstleistungen und Lösungen für die Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie für die Gewinnung, die Umwandlung und den Transport von Öl und Gas. Im Geschäftsjahr 2010 (30. September) erwirtschaftete der Sektor Energy einen Umsatz von rund 25,5 Mrd. EUR und erhielt Aufträge in einem Umfang von über 30,1 Mrd. EUR. Das Ergebnis betrug über 3,3 Mrd. EUR. Im Sektor Energy arbeiteten zum 30. September 2010 über 88.000 Mitarbeiter. Weitere Informationen unter: .

Die Hochschule Zittau/Görlitz kann auf eine lange Tradition in Lehre und Forschung auf den Gebieten Energie und Umwelt zurückblicken, zu denen auch Magnetlagertechnik gehört. Mit Magnetlagern wird es u. a. möglich, die Energieeffizienz von Turbomaschinen zu steigern und damit wesentlich effektiver und umweltschonender zu betreiben. An der Hochschule Zittau/Görlitz arbeitet Prof. Worlitz seit 1994 auf diesem Gebiet. Meilensteine waren 1996 der Aufbau des bisher größten Versuchsstandes und die Entwicklung und Inbetriebnahme der weltweit ersten magnetgelagerten Pumpe in einem Kraftwerk im Jahr 2004. Mit etwa 120 Forschungsprojekten und einem Volumen von sieben Millionen Euro (Stand 2010) insgesamt nimmt die Hochschule Zittau/Görlitz eine Spitzenposition in der Forschung unter den deutschen Fachhochschulen ein.

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