"Meeresenergien" und "Stromnetze und intelligente elektrische Systeme"

Die Meeresenergien

Der französische Minister für Umwelt, Energiewirtschaft und nachhaltige Entwicklung, Jean-Louis Borloo, hat beim Treffen des “ Grenelle de la mer “ (Programm zum Schutz des Meeres) darauf hingewiesen, dass die Energiestrategie Frankreichs verstärkt auf die erneuerbaren Meeresenergien ausgerichtet werden müsse. Derzeit werden in Frankreich nur ca. 0,5 % der produzierten Energie durch Meeresenergie gewonnen (? durch Kernenergie).

Die im Rahmen der nationalen Strategie für Forschung und Innovation geleisteten Arbeiten konnten jedoch das unermessliche Potential der erneuerbaren Meeresenergien aufzeigen und die Notwendigkeit unterstreichen, die technischen Forschungsarbeiten auf diesem Gebiet auszubauen, um die nachhaltige Nutzung der Meere zu verbessern. Mit seinen 5500 km Küstenlänge und seinen 11 Millionen km² Hoheitsgewässern (die Überseedepartements mitgerechnet), verfügt Frankreich, hinter den Vereinigten Staaten, über die besten natürlichen Voraussetzungen.

Um die technologischen Möglichkeiten, die im Zeitraum 2020-2030 umgesetzt werden könnten (dieses Ziel hat sich der Forschungsdemonstrationsfond gesetzt), besser einschätzen zu können, konzentrieren sich die Aufrufe zur Interessensbekundung im Bereich Meeresenergien auf 4 Schlüsselkategorien:
– die Gezeitenkraftwerke (Energie der Meeresströmungen)
– die Offshore Windenergieanlagen (Energie der Meereswinde)
– die Wellenkraftwerke (Energie der Wellen und der Brandung)
– die Wärmeenergie der Meere (Energie, die mit dem Transfer der thermischen Strömungen im Wasser zusammenhängen)

Die zukünftigen Forschungsdemonstratoren müssen die spezifischen Merkmale dieser Technologien, die mit den Meeresenergien verbundenen Ziele, die Gewässervielfalt und die Nutzungsbedingungen berücksichtigen, um die mit der Entwicklung der Meeresenergien verbundenen technischen Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen (Planung und Serienherstellung, elektrische Planung, Installation im Meer, Verankerung, etc.).

Es gilt jedoch auch anderen Problemen zu begegnen, wie z. B.:
– der Integration von Demonstrationsprojekten in eine bereits vorhandene lokale Küstenwirtschaft, insbesondere mit dem Ziel einer Diversifizierung der dortigen Wirtschaftsaktivitäten.
– den Konflikten, die mit der Nutzung der Küstenumgebung durch verschiedene Akteure (z. B. Fischer, Touristen, Lokalbevölkerung, Seefahrer) einhergehen.
– der Sicherheit der Menschen und Güter, die auf oder in unmittelbarer Nähe des Forschungsdemonstrators arbeiten.

– der Evaluierung und der Umgang mit den Umweltauswirkungen, die mit der Installation des Demonstrators in den Meeres- und Küstengebieten in Zusammenhang stehen.

Die Abgabefrist für die Aufrufe zur Interessensbekundung im Bereich Meeresenergien endet am 15. Oktober 2009.

Netzwerke und intelligente elektrische Systeme
Die Entwicklungen in der Energieproduktion und dem Konsumverhalten zwingen zu einem Umdenken in Bezug auf die Netzwerke, mittels derer die Energie transportiert wird. Angesichts der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energiequellen müssen die Stromnetze einer unregelmäßigen Energieeinspeisung und der Veränderung des Konsumverhaltens angepasst werden. In vielen Ländern wird das Thema der intelligenten Stromsysteme und Stromnetze, die erneuerbare Energien und den Umgang mit Energie integrieren, als prioritär für die Forschung und die Demonstration erachtet.
Die Aufrufe zur Interessensbekundung im Bereich der „Netzwerke und intelligenten elektrischen Systeme, die die erneuerbaren Energien und den Umgang mit Energie integrieren“, zielen ab auf:
– die Untersuchung der Bedingungen zur massiven Einspeisung erneuerbarer Energien in die Stromnetze bei gleichbleibender Strommenge und bei Aufrechterhaltung der Sicherheit des elektrischen Systems.

– die Bewertung neuer Produkte und Serviceleistungen, die mit der Ausweitung der intelligenten Systeme verbunden sind. Dies ermöglicht eine Anpassung an die Spitzenzeiten bezüglich Angebot und Nachfrage entsprechend der Entwicklung des Konsumverhaltens.

Die Entwicklung neuer technischer Lösungen ist entscheidend um:
– die Einspeisung des durch Unternehmen und Einzelpersonen vertriebenen Stroms zu erleichtern, insbesondere des Stroms, der auf der Basis erneuerbarer Ressourcen produziert wurde
– die Steuerung der Nachfrage und der unregelmäßigen Stromproduktion zu optimieren, um so das Zurückgreifen auf CO2 ausstoßende Produktionsverfahren zu beschränken und das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage zu gewährleisten.

– die Entwicklung der Netze vorauszusehen (z.B. durch den Einsatz von Elektroautos).

Intelligente Zähler ermöglichen eine Verringerung des Stromverbrauchs (Pilotstudien haben gezeigt, dass der Stromverbrauch in den Haushalten um 5 % bis 15 % reduziert werden konnte), sie erhöhen die operationelle Wirksamkeit des Stromnetzes, verbessern die Servicequalität und erlauben eine genauere und einfachere Abrechnung.

Der von Minister Borloo am 3. Juni d.J. vorgestellte Fahrplan im Energiebereich hat die Notwendigkeit aufgezeigt, die Anstrengungen zu intensivieren, die zu einer verbesserten Steuerung des Energiebedarfs in Spitzenzeiten beitragen. Jean-Louis Borloo fordert daher die Akteure auf, Innovationen zu präsentieren (Geräte, die ein genaueres Ablesen und eine Analyse des Stromverbrauchs ermöglichen, „Box“ zur Fernsteuerung des Verbrauchs, usw.), die insbesondere in den Versorgungsgebieten getestet werden könnten, in denen die ERDF verbesserte Zähler installiert.

Die Bewerbungsfrist für den Aufruf zur Interessensbekundung im Bereich „Netzwerke und intelligente elektrische Systeme“ endet am 30. November 2009.

[1] ADEME: Agence de l'Environnement et de la Maîtrise de l'Energie

Kontakt: Relations de presse de l'ADEME, Golin Harris – Cécile Lardillon, Delphine Launois, Stéphanie Laurent – E-Mail: servicedepresseademe@golinharris.com – Tel.: + 33 140 415 501

Quelle: Pressemitteilung der ADEME – 02.09.2009

Redakteur: Julien Bouasria, julien.bouasria@diplomatie.gouv.fr

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