Prototyp der neuen getriebelosen 6-MW-Windturbine von Siemens geht in Testbetrieb
Siemens Energy hat den ersten Prototyp seiner neuen Generation von Offshore-Windenergieanlagen im dänischen Høvsøre errichtet und den Testbetrieb aufgenommen. Die neue SWT-6.0-120 Windturbine mit einer Leistung von sechs Megawatt (MW) und einem Rotordurchmesser von 120 Metern basiert auf der innovativen Direktantriebstechnik von Siemens. Mit einem Gesamtgewicht von weniger als 350 Tonnen für Maschinenhaus und Rotor setzt die 6-MW-Windenergieanlage neue Standards im Offshore-Windgeschäft, die sich auch positiv auf die Kostenstruktur auswirken werden.
Die neue 6-MW-Windturbine ist der dritte Anlagentyp mit Direktantrieb, den Siemens entwickelt hat. Ein erster Prototyp wird jetzt umfangreichen Tests hinsichtlich Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit unterzogen. Die Anlage zeichnet sich insbesondere durch ihr geringes Gesamtgewicht aus. „Bisher sind Windturbinen mit höherer Megawatt-Leistung überproportional schwerer als kleinere Maschinen. Die SWT-6.0-120 bricht diese Regel und wiegt nur so viel wie konventionelle Windturbinen in der 2- bis 3-Megawatt-Klasse“, sagte Henrik Stiesdal, Chief Technology Officer der Business Unit Siemens Wind Power. „Dank unserer zielgerichteten Innovationsstrategie und unserer langjährigen Erfahrung in der Windindustrie konnten wir das Gewicht von nur 350 Tonnen bei einer gleichzeitig extrem robusten Bauweise erreichen.“ Dadurch reduzieren sich nicht nur die Kosten für die Windturbine selbst, sondern auch für die Türme und Fundamente. Dies wird auch die Kosten von Strom aus Offshore-Windkraftwerken weiter senken.
„Wir haben die SWT-6.0-120 speziell für Offshore-Windkraftwerke der Zukunft entwickelt. Mit dem ausgeklügelten und zugleich einfachen Design unserer getriebelosen Anlagen konnten wir die Anzahl der rotierenden Teile erheblich reduzieren. Mit unserer neuen 6-MW-Windturbine setzen wir neue Maßstäbe in puncto Leistung, Robustheit und Wartungsfreundlichkeit. Dies sind entscheidende Parameter für den erfolgreichen Einsatz unter den widrigen Bedingungen auf hoher See“, sagte Stiesdal.
In der neuen getriebelosen Windenergieanlage kommen Schlüsseltechnologien zum Einsatz, die sich bereits in der 3,6-MW-Variante bewährt haben. So wird die erste Serie der 6-MW-Windturbine auch mit Rotorblättern des Typs B58 ausgestattet. Siemens stellt diese Rotorblätter nach dem patentierten IntegralBlade-Verfahren aus einem Guss und ohne Naht- und Klebestellen her.
Das Design der SWT-6.0-120 zeichnet sich zudem durch hohe Service- und Wartungsfreundlich-keit aus. So ist im hinteren Teil der Gondel eine Abseilplattform integriert, die Servicetechnikern vom Hubschrauber aus den einfachen und sichereren Zugang ermöglicht. Verbesserte Diagnose-Verfahren minimieren das Ausfallrisiko und sorgen für maximale Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Anlage.
Im laufenden Kalenderjahr wird Siemens zusätzliche Prototypen der SWT-6.0-120 errichten und umfassende Testläufe fahren. Im Rahmen einer Vorserienfertigung werden in den kommenden zwei Jahren weitere Maschinen installiert, um die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit weiter zu optimieren. Die Serienproduktion ist für das Jahr 2014 vorgesehen. Bis heute hat Siemens mehr als 600 Windturbinen mit einer Gesamtleistung von 1.800 MW in europäischen Gewässern installiert. Mit einem Auftragsbestand an Offshore-Windprojekten mit einer Gesamtleistung von 3.600 MW ist Siemens der klare Marktführer bei der Nutzung der Windenergie auf dem Meer.
Windenergieanlagen sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem das Unternehmen im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von rund 28 Mrd. EUR erzielte. Das macht Siemens zum weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie. Kunden haben mit entsprechenden Produkten und Lösungen des Unternehmens im selben Zeitraum 270 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) eingespart, das ist so viel wie Hongkong, London, New York, Tokio, Delhi und Singapur in Summe an CO2 jährlich ausstoßen.
Der Siemens-Sektor Energy ist der weltweit führende Anbieter des kompletten Spektrums an Produkten, Dienstleistun¬gen und Lösungen für die Energieerzeugung, -übertragung und -verteilung sowie für die Gewinnung, die Umwandlung und den Transport von Öl und Gas. Im Geschäftsjahr 2010 (30. September) erwirtschaftete der Sektor Energy einen Umsatz von rund 25,5 Mrd. EUR und erhielt Aufträge in einem Umfang von über 30,1 Mrd. EUR. Das Ergebnis betrug über 3,3 Mrd. EUR. Im Sektor Energy arbeiteten zum 30. September 2010 über 88.000 Mitarbeiter.
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