Pilotanlage für Biokraftstoffe der zweiten Generation in Frankreich eröffnet

Es handelt sich hierbei um die Herstellung von Bioethanol der zweiten Generation durch Fermentierung. Im Vergleich zur ersten Generation besteht die Besonderheit dieser Anlage darin, dass sie Pflanzenrohstoffe nutzt, die nicht für Ernährungszwecke bestimmt sind, wie z.B. Stroh, Holz, Abfälle aus der Landwirtschaftsindustrie oder Miscanthus (auch als Chinaschilf oder Elefantengras bekannt).

Seit 2008 arbeiten elf Organisationen aus Industrie und Forschung mit zwölf Forscherteams an diesem Projekt – Futurol – darunter das INRA (französisches Institut für Agrarforschung), das IFP (französisches Erdölinstitut), das ONF (Landesamt für Wälder) und Total. Die verschiedenen Partner arbeiten im Konsortium „Procethol 2G“ zusammen, um die gesamte Branche voranzutreiben. Das Projekt wird mit insgesamt 76,4 Millionen Euro gefördert, davon stammen 29,9 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln der OSEO [1].

Bei dem Prozess der Fermentation entspricht jedem Pflanzenrohstoff ein Enzym. In einer speziellen Produktionseinheit werden Enzyme hergestellt, die die Umwandlung von Pflanzen in einfachen Zucker ermöglichen. Dieser Zucker wird anschließend durch Hefe in Destillationssäulen in Alkohol umgewandelt.

Die Anlage wird über 8 Jahre am Standort Pomacle-Bazancourt getestet. Das Ziel des Projektes Futurol besteht darin, bis 2016 – 2020 ein Industrieverfahren auf den Markt zu bringen, mit dem jährlich 180 Millionen Liter Bioethanol zu einem Preis von maximal 50 Cents pro Liter produziert werden können.

[1] OSEO unterstützt KMU mit Innovationsprojekten, besonders im Rahmen des Regierungsprogramms Zukunftsinvestitionen: http://www.oseo.fr/

Weitere Informationen (auch auf Englisch) finden Sie unter:
– http://projet-futurol.com/
– „Futurol: Projekt zur Erforschung und Entwicklung von Biokraftstoffen der zweiten Generation“ -http://aditix.sdv.fr/wissenschaft_frankreich/publikationen/wissenschaft

_frankreich/nummer/files/175.htm#9

– „Auf dem Weg zu einer Spitzenforschung“ –
http://www.wissenschaft-frankreich.de/de/forschung-in-frankreich/forschungsreformen/zukunftsinvestitionen/

Quelle: Artikel aus Les Echos – 11.10.2011

Redakteurin: Edith Chezel, edith.chezel@diplomatie.gouv.fr

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Marie de Chalup idw

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