InSun – Forschungsprojekt gestartet. Koordination durch das zafh.net der HFT Stuttgart

Im April 2012 ist das vom zafh.net koordinierte Projekt „InSun – Industrial Process Heat by Solar Collectors“ gestartet. Zwei weitere europäische Projekte, in denen das zafh.net als Partner beteiligt ist, befinden sich in der Vertragsvorbereitungsphase. Damit kann das zafh.net seine erfolgreichen Forschungsaktivitäten auf europäischer Ebene weiter ausbauen.

Europäisches Verbundprojekt InSun
Im Demonstrationsprojekt InSun sind insgesamt vier Millionen Euro für Umsetzungsmaßnahmen und Begleitforschung verfügbar, das Gesamtvolumen liegt bei 6 Millionen. Das Projekt wird von Stuttgart aus vom Zentrum für nachhaltige Energietechnik (zafh.net) an der HFT Stuttgart kooerdiniert. An dem Verbundprojekt InSun sind sieben Partner aus Österreich, Italien, Spanien und Deutschland beteiligt.

Optimierung von Solarthermischen Anlagen für Industriebetriebe
Ziel des „InSun“ Verbundprojektes ist es, die Zuverlässigkeit und Qualität von großen solarthermischen Anlagen für die Bereitstellung von industrieller Prozesswärme im niedrigen und mittleren Temperaturbereich für unterschiedliche Prozesswärmeanwendungen zu demonstrieren. Die Demonstrationsanlagen sollen je eine Heizleistung von über ein Megawatt erreichen. Drei unterschiedliche Kollektortypen werden eingesetzt und verglichen:

1. Optimierte Flachkollektoren der Firma S.O.L.I.D für die Vorerwärmung des Speisewassers eines Dampfkessels auf 95 Grad Celsius in der Fleischwarenproduktion der Firma Berger in Österreich.

2. Konzentrierende Fresnel Kollektoren von SOLTIGUA für die Trocknung von Ziegeln bei Lufttemperaturen von über 200 Grad Celsius in einer Ziegelproduktion in Italien.

3. Parabolrinnenkollektoren von SOLERA für die Herstellung von Milchpulver bei Heiztemperaturen von 185 Grad in einer Molkerei für Schaf- und Ziegenmilch der Firma. LACO in Spanien.

Vorbereitung eines Markteintritts der Technologie im industriellen Sektor
Jede dieser Demonstrationsanlagen bietet ein hohes Reproduktionspotential. Fehlende Standards, insbesondere für konzentrierende Kollektoren und die große Unsicherheit bzgl. der Kosten für die Systemintegration sind die wesentlichen Hemmnisse für eine schnelle Verbreitung dieser hocheffizienten und innovativen Technologie im industriellen Sektor. Das InSun Projekt soll daher neben dem Monitoring und regelungstechnischen Optimierung der drei Demonstrationsanlagen auch einen signifikanten Beitrag zu Standardisierungsprozessen im Hinblick auf Konstruktion, Integration und Dimensionierung dieser jungen Technologie leisten und damit die Hürden für einen schnellen Markteintritt reduzieren.
Energetische Sanierung von Gebäuden
Die beiden Projekte, die sich in der Vertragsvorbereitungsphase befinden, beschäftigen sich mit der energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden inklusive Integration von Gebäudeautomationssystemen und erneuerbare Energiesysteme. Über das 7. Forschungsrahmenprogramm erhält das zafh.net als Projektpartner weitere 600.000 Euro. Die Projekte bieten die Möglichkeit, sich mit Partnern aus elf europäischen Ländern zu vernetzen.

Kontakt für Rückfragen:
Wissenschaftlicher Ansprechpartner: Dr. Dirk Pietruschka
T 0711 8926 2674
dirk.pietruschka@hft-stuttgart.de

Administration: Claudia Schulte M.Sc.
T 0711 8926 2758
claudia.schulte@hft-stuttgart.de

Forschung an der Hochschule für Technik Stuttgart
Die Hochschule für Technik Stuttgart hat eine lange Tradition in der Entwicklung von Expertenwissen rund ums Planen und Bauen. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind die Schwerpunkte der interdisziplinären Forschung an der HFT Stuttgart. Sie ist damit eine der drittmittelstärksten Hochschulen für angewandte Wissenschaften im Forschungsbereich in Baden-Württemberg. In den vier Kompetenzzentren Nachhaltige Energietechnik, Akustik, Geoinformatik sowie Stadtplanung und Architektur wird in nationalen und internationalen Netzwerken äußerst erfolgreich Forschung rund um das Thema Planen und Bauen betrieben. Ziel ist es, in enger Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Kommunen Lösungen für die Herausforderungen von morgen anzubieten.

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Petra Dabelstein idw

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