Import von grünem Wasserstoff

Die Optimierung der Elektrolyse ist eine Voraussetzung für eine ausreichende Versorgung mit Grünem Wasserstoff.
Sven Doering / Fraunhofer IMWS

Hochschule Anhalt und Fraunhofer IMWS erhalten 750.000 Euro.

Zusammen mit koreanischen Forschungspartnern untersuchen und erforschen die Hochschule Anhalt und das Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS die Möglichkeiten und Bedarfe eines zukünftigen Imports von grünem Wasserstoff.

Der Studiengang Logistik und Luftverkehrsmanagement an der Hochschule Anhalt und das Fraunhofer IMWS haben sich erfolgreich um ein insgesamt fünfjähriges Vorhaben zur Errichtung eines deutsch-koreanischen Forschungsnetzwerkes und Aufbau einer Forschungspräsenz in Korea beworben. Das Vorhaben »H2DeKo« ist am 1. Juli 2021 gestartet und wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Höhe von mehr als 750.000€ gefördert.

Forschen für eine nachhaltige Energieentwicklung

Das geplante Verbundprojekt soll kooperative, Deutsch-Koreanische Forschungsvorhaben und Bildungsnetzwerke zum Themenkomplex Logistik von grünem Wasserstoff (H2) anstoßen. Dazu soll gemeinsam eine Forschungspräsenz in Korea aufgebaut werden, begleitet von jährlichen Workshops und intensivem Austausch von wissenschaftlichem Personal. Nach Abschluss der Förderung wird durch Einbindung möglicher Industriefinanzierung eine nachhaltig, in die koreanische Forschungslandschaft eingebundene Präsenz, der deutschen Partner angestrebt.

Zur Erreichung der CO2-Neutralität der Volkswirtschaften in Deutschland und Korea ist die Erzeugung von H2 mittels Elektrolyse mit regenerativ gewonnenem Strom eine notwendige Voraussetzung. Dabei sind die vorhanden und geplanten Photovoltaik- und Windkraft-Kapazitäten sowohl in Deutschland als auch in Korea nicht ausreichend, um alle Bedarfe aus Industrie oder privaten Haushalten zu decken. Erhebliche Importmengen von H2 aus Ländern, in denen ausreichend Kapazität an regenerativ erzeugter elektrischer Energie verfügbar gemacht werden kann, sind für beide Länder zwingend erforderlich.

Beide Länder haben daher einen ähnlichen Forschungsbedarf zu notwendigen Voraussetzungen und Anforderungen für die gesamte logistische Kette von grünem H2 vom Erzeugerland über die relevanten Transportwege zum Bestimmungsland und der inländischen Distribution.

Das Ziel der Hochschule Anhalt dabei: die Initiierung, Organisation und forschungsadministrative Begleitung der Deutsch-Koreanischen Wissenschaftszusammenarbeit. Der Präsident der Hochschule Anhalt, Professor Jörg Bagdahn, sagt dazu: »Diese Förderzusage ist ein weiterer Baustein in der Ausweitung unserer Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der nachhaltigen Energieforschung und schließt an unsere langjährigen erfolgreichen Kooperationen mit koreanischen Partnern an. Der Masterstudiengang Logistik und Luftverkehrsmanagement hat einen Forschungsschwerpunkt im Bereich der Wasserstofflogistik und ergänzt mit diesem geförderten Vorhaben die forschungsstrategische Ausrichtung der Hochschule Anhalt.«

Kooperative Forschungsvorhaben sowie Projekte zur Wasserstofflogistik anzustoßen und Forschungspräsenz in Korea zu etablieren, wird das Ziel des Fraunhofer IMWS sein. Die stellvertretende Institutsleiterin Dr.-Ing. Sylvia Schattauer unterstrich dazu: »Wasserstoff ist in Deutschland und international als Schlüsselelement für die Transformation der Energiesysteme und eine nachhaltige Industrie erkannt worden. Durch die Zusammenarbeit mit exzellenten Partnern aus einem forschungsstarken Land wie Südkorea wollen wir Synergiepotenziale heben und durch die entstehenden Netzwerke der deutschen Industrie einen verbesserten Zugang zu diesen Märkten verschaffen.«

Über die Hochschule Anhalt
Die Hochschule Anhalt hat sich seit ihrer Gründung am 1. Oktober 1991 zu einer der forschungsstärksten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften im Bundesgebiet und zu einem ingenieurwissenschaftlichen Zentrum für angewandte Forschung und Entwicklung in Sachsen-Anhalt entwickelt. Der Studiengang Master Logistik und Luftverkehrsmanagement bearbeitet Forschungsprojekte speziell unter den Aspekten Digitalisierung und Nachhaltigkeit und hat dem Thema Wasserstoff als zukünftiger alternativer Energieträger als einen besonderen Schwerpunkt gewidmet.

Über das Fraunhofer IMWS
Das Fraunhofer IMWS in Halle (Saale) bietet mikrostrukturbasierte Diagnostik und Technologieentwicklung für innovative Werkstoffe, Bauteile und Systeme. Für seine Partner in der Industrie und für öffentliche Auftraggeber verfolgt das Fraunhofer IMWS das Ziel, zur beschleunigten Entwicklung neuer Werkstoffe beizutragen, Materialeffizienz und Wirtschaftlichkeit zu steigern sowie Ressourcen zu schonen. Mit dem Projekt „H2DeKo“ und zahlreichen weiteren Aktivitäten unterstützt das Fraunhofer IMWS die Etablierung einer effizienten Wasserstoffwirtschaft.

http://www.hs-anhalt.de

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