FfE-Verdrängungsmix zur primärenergetischen Bewertung von Strom und Wärme aus KWK

Dadurch steht ab sofort ein Primärenergiefaktor zur Verfügung, mit dem eine rechnerische Benachteiligung bei der energetischen Bewertung der Strom- und Wärmeerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK) verhindert wird.

Der forcierte Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland führt dazu, dass der Primärenergiefaktor (PE-Faktor) für den deutschen Strommix kontinuierlich sinkt. Diese Absenkung des PE-Faktors ist für den deutschen Strommix zwar folgerichtig, für die Bewertung der Fernwärme aus KWK-Anlagen aber problematisch.
Der PE-Faktor für KWK-Strom sollte nicht mit dem PE-Faktor für den deutschen Strommix gleichgesetzt werden, da davon auszugehen ist, dass zusätzlicher KWK-Strom nur einen Teil des durchschnittlichen Strommixes verdrängt. So sind z.B. Anlagen regenerativer Stromerzeugung gesetzlich privilegiert und können demnach bevorzugt ins Netz der öffentlichen Versorgung einspeisen.

Der von der FfE entwickelte Verdrängungsmix berücksichtigt den Anteil erneuerbarer Energien und anderer Must-Run Anlagen und trägt den Realitäten am heutigen Strommarkt Rechnung. Da der Verdrängungsmix besonders von Steinkohle befeuerten Mittellast-Kraftwerken bestimmt wird, liegt dessen PE-Faktor mit 2,8 höher als für den durchschnittlichen deutschen Strommix und wird zudem nicht vom Ausbau der erneuerbaren Energien beeinflusst.

Der Verdrängungsmix stellt somit eine neue Grundlage für die primärenergetische Bewertung der Fernwärme aus KWK im Rahmen der Energieeinsparverordnung (EnEV) zur Verfügung. Eine detaillierte Erläuterung der Methodik finden Sie in der FfE-Studie „Primärenergetische Bewertung der Fernwärme aus KWK“.

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