Energiesparen durch nachhaltige Elektronik – Start Innovationscluster in der Metropolregion Nürnberg

In der Metropolregion Nürnberg intensivieren Unternehmen und Forschungseinrichtungen ihre Zusammenarbeit zu den Themen Leistungselektronik und Energietechnik: Der Innovationscluster »Elektronik für nachhaltige Energienutzung« startet am Mittwoch, den 2. Juni 2010.

Die Kooperationspartner arbeiten an sparsamen, kompakten und betriebssicheren Bauelementen und Systemen für zahlreiche Anwendungen vom Fernseher bis zum Elektroauto. Durch maßgeschneiderte Materialien und Bauelemente sowie intelligente Systeme benötigen die Geräte und Anlagen weniger Energie und sie werden auch deutlich sicherer. »Die starken Akteure in der Region bauen ihre bestehenden Kompetenzen aus, erarbeiten Know-how und entwickeln innovative Produkte. So können sie neue Märkte erschließen und dazu beitragen, langfristig Arbeitsplätze zu sichern«, freut sich Professor Ulrich Buller, Vorstand der Fraunhofer-Gesellschaft.

Die Metropolregion Nürnberg ist ein Standort mit hoher technologischer Kompetenz und ein europäisches Zentrum für Leistungselektronik. Im Bereich Energie arbeiten rund 500 Firmen mit 60 000 Beschäftigten. Am Innovationscluster sind sowohl große als auch mittelständische Unternehmen der Leistungselektronik, der Energietechnik, des Maschinenbaus und der Automobilindustrie beteiligt. Zu den Forschungspartnern gehören das Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB, die Universität Erlangen-Nürnberg, die Hochschule Nürnberg, das Bayerische Laserzentrum und das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS. Der Cluster wird gefördert vom Land Bayern, der Industrie sowie der Fraunhofer-Gesellschaft innerhalb des Pakts für Forschung und Innovation der Bundesregierung.

»Die Zusammenarbeit stärkt die Region und ist ein Gewinn für alle Beteiligten«, sagt Professor Lothar Frey, Leiter des IISB. »Zentrale Themen, die wir bearbeiten, sind Energiewandlung und Energiemanagement. Entwicklungen in der Leistungselektronik sind eine wichtige Grundlage für Innovationen der Energie- und Fahrzeugbranche.«

Die Partner machen sich – unter Koordination des IISB – an die Arbeit. So entwickeln die Forscher beispielsweise gemeinsam mit Siemens Energy Hochleistungsschalter. Diese Schalter sind für die Übertragung der Gleichspannung im Stromnetz notwendig und müssen für die Energieversorgung der Zukunft ausgelegt werden: mehr Strom soll aus regenerativen Quellen gewonnen werden. Eine höhere Regelleistung ist notwendig, um diese Energiequellen ins Netz einzuspeisen, denn Wind und Sonne stehen nicht immer gleichmäßig zur Verfügung. Die Anlagen für die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) müssen dazu skalierbar und flexibler als bisher ausgelegt sein. Auch soll Strom über lange Strecken transportiert werden, zum Beispiel aus der Sahara oder von Offshore-Windparks in der Nordsee. Die Wissenschaftler wollen die Technologie auch für effiziente Schiffsantriebe, in der Bahntechnik oder bei der Förderung von Rohstoffen mit Hilfe von Hochleistungsantrieben nutzen.

Um der Wirtschaft Impulse für neue Produkte zu geben, hat Fraunhofer im »Pakt für Forschung und Innovation« das Instrument Innovationscluster – eine engere Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Wirtschaft – etabliert. Denn große und kleine Firmen sind ständig gefordert, sich neu auszurichten und weiterzuentwickeln, um sich im weltweiten Wettbewerb zu behaupten.

Media Contact

Marion Horn Fraunhofer-Gesellschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet

Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…

Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland

Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…

Bestandsmanagement optimieren

Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…

Partner & Förderer