Elektromobilität im Fokus: Regenerative Energien für Elektrofahrzeuge intelligent und komfortabel nutzen

Die zentrale Forschungsplattform im Verbundprojekt besteht aus einer Photovoltaik-Anlage als Energiequelle, einer Vanadium-Redox-Flow-Batterie als Energiespeicher und vier Ladestationen für Elektrofahrzeuge. IZES gGmbH

Als Forschungsplattform steht eine regenerativ versorgte, speichergestützte Ladeinfrastruktur zur Verfügung. Diese besteht aus einer Photovoltaik-Anlage als Energiequelle, einer Vanadium-Redox-Flow-Batterie als Energiespeicher und vier Ladestationen für Elektrofahrzeuge.

Alle Komponenten sind über ein IT-gestütztes Energiemanagementsystem verknüpft und mit umfangreicher Messtechnik ausgestattet. Im Rahmen von OptiCharge PLUS wird die bestehende Plattform weiterentwickelt und unter anderem mit künstlicher Intelligenz ausgestattet, um die gespeicherte Sonnenergie noch effizienter zu nutzen und Versorgungslücken zu reduzieren.

„Wir haben uns im Vorgängerprojekt angeschaut, wie sich Angebot und Nachfrage an regenerativen Energien bei einer Flotte von Dienstfahrzeugen möglichst deckungsgleich bringen lassen“, erläutert Daniel Görges, der das Fachgebiet für Elektromobilität an der TUK vertritt.

„Fazit war, dass es nicht ausreicht, die benötigte Lademenge nur anhand von Parametern wie dem Durchschnittsverbrauch der Fahrzeuge und der geplanten Fahrstrecke zu berechnen sowie zusätzlich einen zeitlichen Sicherheitspuffer für das Laden vorzuhalten. Wenn es um eine effiziente Auslastung der Fahrzeugflotte und das wirtschaftliche Haushalten mit Ladestrom geht, müssen wir weitere Aspekte berücksichtigen.“

Genau hier setzt der Beitrag der TUK im aktuellen Verbundprojekt OptiCharge PLUS an. Die Forschenden vernetzen das Buchungssystem für die Elektrofahrzeuge mit dem Internet of Things und erschließen somit online zugängliche Informationsquellen.

Daniel Görges: „Wenn ein Dienstfahrzeug gebucht wird, ziehen wir künftig das Fahrziel zur Vorhersage heran. Anhand von individuellen streckenbezogenen Parametern wie etwa topographischen Daten und Hinweisen zur Verkehrssituation, die wir über das Internet erhalten, können wir den zu erwartenden Energiebedarf letztlich viel exakter bestimmen.“

Über OptiCharge PLUS
Im Rahmen von OptiCharge PLUS arbeiten insgesamt drei Forschungspartner und zwei Industrieunternehmen zusammen. Die Gesamtprojektleitung hat die IZES gGmbH in Saarbrücken inne. Deren weitere Aufgabe ist es, ein Planungstool zu entwickeln, um die Nutzung des Gesamtkonzepts mittelfristig in die Praxis zu überführen. Ebenso verantwortet IZES den Umbau, den Betrieb sowie die wissenschaftliche Begleitung der Gesamtanlage.

Die Universität des Saarlandes (Transferzentrum Nachhaltige Elektrochemie, Prof. Rolf Hempelmann) beschäftigt sich mit der Verbesserung des Batteriespeichers auf elektrochemischer Ebene, insbesondere durch die Entwicklung von Elektrolytzusätzen. Auf Systemebene wird der Batteriespeicher durch die Firma Schmid Energy Systems GmbH mit Sitz in Freudenstadt optimiert.

Dabei geht es nicht allein darum, die verschiedenen Betriebszustände zu verbessern, sondern auch den Speicher und damit die Gesamtanlage inselnetzfähig zu machen. Die Freiburger Trumpf Hüttinger GmbH + Co. KG liefert hierzu die passende Leistungselektronik und bindet diese in das Internet of Things ein.

Das Projekt wird im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) unter dem Förderkennzeichen 03ETE021A-E gefördert. Die Projektbegleitung erfolgt durch den Projektträger Jülich (PtJ). Ein Expertengremium begleitet das Forschungsvorhaben und trägt so dazu bei, dass die Ergebnisse einem breiten Kreis an Interessenten zur Verfügung gestellt werden.

Weiterführende Informationen sind einsehbar unter: www.projekt-opticharge.de

Fragen beantwortet:
apl. Prof. Dr.-Ing. Daniel Görges
Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik
Tel.: 0631/205-2091
E-Mail: goerges@eit.uni-kl.de

Media Contact

TU Kaiserslautern Technische Universität Kaiserslautern

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer