Für effizientere Energiegewinnung aus Abwärme

Woher kommt in Zukunft unsere Energie? Diese Frage steht längst weit oben auf der politischen Agenda. Daher werden auch die Energieeinsparung und Energie-effizienz herausragende Rollen spielen.

Ein wichtiges Konzept ist die Umwandlung von Abwärme – etwa aus dem Abgasstrang von Autos – in elektrische Energie. Die so genannte Thermoelektrik ist ein Spezialgebiet der Gießener Materialwissenschaftler, die sich jetzt im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes mit der Entwicklung entsprechender neuer Materialien beschäftigen werden.

Das BMBF investiert insgesamt 5,5 Millionen Euro in das Projekt IN-TEG, davon gehen rund 800.000 Euro an die Materialwissenschaftler der JLU. Die Arbeitsgrup-pe von Prof. Dr. Jürgen Janek bildet gemeinsam mit sieben Partnern aus Wissen-schaft und Industrie ein Forschungs-Konsortium, das aus der BMBF-Ausschreibung „ThermoPower – Strom aus Wärme mit thermoelektrischen Generatoren“ hervorging.

Dr. Helge Braun, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, wird den Zuwendungsbescheid über 800.000 Euro am 17. Juni 2011 um 10 Uhr in Gießen übergeben. Die Übergabe findet im Chemiegebäude, 9. Stock, Raum 929 statt.

Neben dem JLU-Präsidenten Prof. Dr. Joybrato Mukherjee werden auch einige Vertreter der IN-TEG-Projektpartner BASF SE, BASF Future Business GmbH, Daimler AG, Friedrich Boysen GmbH & Co. KG, DLR, MPI für Chemische Physik fester Stoffe Dresden und der TU Darmstadt erwartet.

Vereinfacht ausgedrückt liefern Thermoelektrika eine elektrische Spannung, wenn sie einer Temperaturdifferenz ausgesetzt sind. Der Durchbruch der thermoelek-trischen Technologie krankt heute in erster Linie an fehlenden Materialien, die eine hinreichend große thermoelektrische Effizienz unter typischen Betriebsbedingungen bieten. Entsprechend widmet sich IN-TEG der Entwicklung neuer Materialien für Thermobatterien größerer Effizienz.

Auf dem Weg dahin soll parallel auf Basis bereits existierender Materialien ein thermoelektrisches System für den Auto-Abgasstrang entwickelt werden. Die Gießener Arbeitsgruppe wird sich dazu in erster Linie den Problemen widmen, die für die Langzeitstabilität solcher Systeme wichtig sind.

Termin:
Freitag, 17.06.2011, 10 Uhr, Chemiegebäude Heinrich-Buff-Ring 58, 35392 Gießen, 9. Stock, Raum 929.
Kontakt:
Dr. Joachim Sann, Physikalisch-Chemisches Institut
Heinrich-Buff-Ring 58 D, 35392 Gießen
Telefon: 0641 99-34512
E-Mail: joachim.sann@phys.chemie.uni-giessen.de

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Lisa Dittrich idw

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