Thermoplastische Leiterplatten für die Elektronik von morgen

In einem breit angelegten Verbundprojekt mit den Titel „Entwicklung von thermoplastischen Leiterplatten als Beitrag zur Kreislaufwirtschaft“ sollen neue kostengünstige Leiterplattenmateralien auf der Basis von geschäumten Hochtemperatur-Thermoplasten entwickelt werden. Die wesentliche ökologische Optimierung gegenüber herkömmlichen Konzepten stellt der Verzicht auf toxische Additive wie Flammschutzmittel und der Möglichkeit einer werkstofflichen Verwertung in der Nachgebrauchsphase dar. Diese Aspekte gewinnen zunehmend Bedeutung vor dem Hintergrund der aktuell diskutierten europäischen Elektronikschrott-Direktive (WEEE), die die werkstoffliche Verwertung von Elektronikschrott stärken will.
Die erwarteten technischen Vorteile des Konzeptes liegen in einer Gewichtsreduktion der Leiterplatten, in verbesserten Eigenschaften bei Hochfrequenzanwendungen und der Möglicheit der dreidimensionalen Verformung des Schaltungsträgers. Angestrebt wird eine universelle Übertragbarkeit auf eine Vielzahl elektronischer Anwendungen wie Konsumelektronik, Informations- und Kommunikationselektronik oder Automobilapplikationen. Mit ersten konkreteren Ergebnissen, beispielsweise über die zu erwartenden Produkteigenschaften, ist bis Ende des Jahres zu rechnen.

Das Öko-Institut e.V. hat die Projektkoordination übernommen und erarbeitet die technische, ökonomische und ökologische Bewertung der neuen Konzepte.

Finanzierung und Beteiligte

Das Projekt wurde mit einer 33-monatigen Vorbereitungsphase im Mai 2001 gestartet. Geplant ist, daran eine zweijährige Qualifizierungsphase anzuschließen. Das Projektvolumen der Vorbereitungsphase beträgt 8,3 Mio DM, hiervon trägt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (bmb+f) rund 55%.

Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit liegen bei folgenden Projektpartnern:

  • Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Polymere Werkstoffe
  • Lehmann&Voss & Co, Hamburg
  • Lüberg-Elektronik GmbH & Co Rothfischer KG, Weiden
  • KEW Konzeptenwicklung GmbH, Kronach
  • Reifenhäuser GmbH & Co, Troisdorf
  • Würth Elektronik GmbH, Rot am See
  • Öko-Institut e.V., Freiburg

Unterstützung finden die Arbeiten unter anderem durch die Firmen Alusuisse-Airex AG, Sins (CH), Circuit Foil, Luxemburg, Isola Werke AG, Düren, und das Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration, Berlin. Dem Projekt assoziert sind eine Reihe weiterer produzierender Elektronikunternehmen und es steht unter der Schirmherrschaft des ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronik-Industrie) e.V., des VDL (Verband der Leiterplattenindustrie) e.V. und des EITI (European Interconnect Technology Initiative) e.V..


Sie haben Fragen zum Projekt
„Entwicklung von thermoplastischen Leiterplatten als Beitrag zur Kreislaufwirtschaft“?

Bitten wenden Sie sich an:

Dr. Volker Strubel, Bereich Produkte & Stoffströme, Tel.: 0761/45295-43; strubel@oeko.de
Carl-Otto Gensch, Bereich Produkte & Stoffströme, Tel.: 0761/45295-41; gensch@oeko.de

Media Contact

Ilka Buchmann idw

Weitere Informationen:

http://www.oeko.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ein Erdbeben in der lebendigen Zelle

Die Carl-Zeiss-Stiftung fördert eine Kooperation der Universitäten Jena und Ulm sowie des ITB in Bingen mit 750.000 Euro im Förderprogramm „CZS Wildcard“. Erdbeben setzen gewaltige Kräfte frei, die enorme Zerstörungen…

Erstmals Scheibe um Stern in einer anderen Galaxie entdeckt

Astronominnen und Astronomen haben eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Sie haben eine Scheibe um einen jungen Stern in der Großen Magellanschen Wolke, einer Nachbargalaxie von uns, beobachtet. Zum ersten Mal wurde…

Der Evolution des „Kleinen Gehirns“ auf der Spur

Heidelberger Wissenschaftler enthüllen genetische Programme, die die Entwicklung der zellulären Vielfalt im Cerebellum von Menschen und anderen Säugetieren steuern. Die Evolution höherer kognitiver Funktionen beim Menschen wurde bislang hauptsächlich mit…

Partner & Förderer