Ressourcen sparen durch effizientes Datenmanagement
Beispielsweise in der Life Science Branche sind wissenschaftliche Mitarbeiter rund ein Viertel ihrer Arbeitszeit mit der Verwaltung von Daten beschäftigt, so eine Studie des Fraunhofer FIT. Das Institut bietet nun eine Weiterbildung zum „Zertifizierten Scientific Data Manager“ an, die im effizienten Daten-Handling schult.
Typischer Laboralltag: Während das Mikroskop ein Bild der mit fremd-DNA veränderten Zellen schießt, liefert das Spektrometer die Analyseergebnisse der gestrigen DNA-Konzentrationsbestimmung. Jetzt sucht der Experimentator die Informationen über den Zelltypen, wie diese kultiviert und gefärbt wurden und welches DNA-Fragment eigentlich verwendet wurde. Oftmals eine mühselige, komplizierte Arbeit, bei der bei mangelnder Aufmerksamkeit leicht wichtige Erkenntnisse übersehen werden können.
Natürlich hat die moderne IT längst Einzug in die Mehrzahl der Labore gehalten, in rund 80 Prozent sind bereits Datenbanklösungen im Einsatz und rund 40 Prozent verwenden Dokumentenmanagement-Systeme. Trotzdem ist das Zusammenführen der Daten ein Kernproblem und die Integration von heterogenen Daten, wie sie im Laboralltag typischerweise anfallen, bleibt ein zentrales Themen für die Forschung.
Das Fraunhofer FIT hat nun eine Weiterbildung zum „Zertifizierten Scientific Data Manager“ konzipiert, in dem die Schlüsselkonzepte für ein effizientes Datenmanagement vorgestellt werden. Anschließend werden diese in praktischen Übungen angewandt und erprobt. Die dreitägige Schulung richtet sich vornehmlich an Fach- und Führungskräfte mit einem Bezug zu Labordaten. Aber auch Mitarbeiter in verwandten Gebieten wie IT, Projekt- und Qualitätsmanagement oder Produktion können profitieren.
„Ein Schwerpunkt liegt auf einer verbesserten Nachverfolgbarkeit der Arbeit. 'Big Data' kommt in die Labore und unsere Ausbildung soll die Wissenschaftler besser darauf vorbereiten“, so Dr. Andreas Pippow, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich Life Science Informatik des Fraunhofer FIT.
In der Theorie erlernen die Schulungsteilnehmer etwa die Normen der Good Data Management Practice (GDMP), wie sie dokumentenbasiertes Datenmanagement planen, budgetieren und umsetzen sowie die Entwicklung und Dokumentation von IT-SOPs. In praktischen Übungen werden typische Labor-Workflows behandelt und Lösungen für häufige Datenintegrationsprobleme durchgespielt.
Die erste Schulung findet am 10.-12. Februar 2014 in Sankt Augustin bei Bonn statt. Bei erfolgreicher Prüfung erhalten die Teilnehmer das Zertifikat „Scientific Data Manager“.
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