Lebende Zellen schonend transportieren

Häufig wird das Material in eingefrorenem Zustand transportiert. Doch beim Einfrieren – das mehrere Stunden dauert – bilden sich Eiskristalle, die den Zellen irreparable Schäden zufügen können.

Aber auch beim späteren Auftauen besteht die Gefahr, dass die Zellen absterben. Dann muss eine neue Zellkultur angelegt werden, bevor die Forscher gut ein bis zwei Wochen später die geplanten Experimente und Analysen beginnen können.

Forscher der Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie EMB in Lübeck haben eine autarke Transportbox konstruiert, mit der sich lebende Zellen schonend bei optimalen Kulturbedingungen, zum Beispiel bei 37 Grad Celsius und einem Kohlendioxidgehalt (CO2) von 5 Prozent, bis zu 48 Stunden lang transportieren lassen. Handelsübliche Zellinkubatoren eignen sich hierfür nicht – mit ihren Kubikmeterausmaßen sind sie zu schwer und sperrig.

Der zum Patent angemeldete Mini-Inkubator ist leicht und nicht größer als eine Paketschachtel. Ein interner Lithium-Ferrum-Akku betreibt die elektronisch geregelte Heizung und die CO2-Versorgung. Integrierte Sensoren überwachen und speichern diese Parameter, die zudem variabel einstellbar sind. Die eingebaute CO2-Kartusche lässt sich von außen wieder befüllen. Die wissenschaftlichen Arbeiten haben die Forscher abgeschlossen; die Zelltransportbox ist nun reif für die Serienproduktion.

Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie EMB
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Kontakt: Dr. Hans-Peter Spengler | Telefon +49 451 384448-61 | hans-peter.spengler@emb.fraunhofer.de
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Dr. Hans-Peter Spengler Fraunhofer-Gesellschaft

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