Chemische Photokatalyse geht baden

Besondere Eigenschaften wässriger Lösungen mit amphiphilen Substanzen erlauben die Aktivierung von Chloralkanen. © Dr. Maciej Giedyk

Chemische Synthesen werden meist in organischen Lösemitteln, wie z. B. Alkohol, durchgeführt.

Regensburger Chemiker konnten jetzt zeigen, dass die besonderen Eigenschaften wässriger Lösungen mit kleinen Mengen amphiphiler Substanzen, vergleichbar mit Seifenlösungen, die photochemische Aktivierung von sehr stabilen chemischen Kohlenstoff-Chlorbindungen (sogenannte Chloralkane) erlauben.

Ein lichtabsorbierender Photokatalysator ist unter diesen Bedingungen in der Lage hintereinander zwei Photonen (Lichtteilchen) zu absorbieren und so genügend Energie für die schwierige Bindungsspaltung zu sammeln.

Die Aktivierung von Chloralkanen für chemische Reaktionen ist von praktischer Bedeutung, da diese Substanzen wichtige Zwischenprodukte der chemischen Industrie darstellen, aber bislang nur durch teure oder giftige Reagenzien aktivierbar sind.

Das neue Verfahren zeigt hier eine kostengünstige und unschädliche Alternative auf.

Prof. Dr. Burkhard König
Institut für Organische Chemie
Universität Regensburg
Telefon: 0941 943-4576
E-Mail: burkhard.koenig@ur.de

Maciej Giedyk, Rok Narobe, Sophia Weiß, Didier Touraud, Werner Kunz and
Burkhard König, “Photocatalytic activation of alkyl chlorides by assembly-promoted single electron transfer in microheterogeneous solutions”, Nature Catalysis (2019).
DOI: 10.1038/s41929-019-0369-5

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Christina Glaser idw - Informationsdienst Wissenschaft

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