Biomarker-basierte Testverfahren für die innovative Tumortherapie

Proteome Sciences R&D GmbH & Co. KG, in Frankfurt, eine Tochter der Proteome Sciences plc, London, ProQinase, ein Forschungsbereich der KTB Tumorforschungsgesellschaft mbH an der Klinik für Tumorbiologie Freiburg, und das NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen starteten ein gemeinsames Forschungsprojekt.

Dieses wird im Rahmen des Förderprogramms „KMU-innovativ-2“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und ist Teil der High-Tech Strategie des Bundes. Ein gemeinsames Forschungsteam der drei Partner will in einem Zeitraum von drei Jahren Biomarker-basierte Testverfahren entwickeln, mit denen die Entwicklung und klinische Testung von innovativen Wirkstoffen für die Tumortherapie erleichtert werden soll.

Bei der Fokussierung auf die Wirkstoffklasse von Inhibitoren der Proteinkinasen, der am häufigsten in der Onkologie adressierten Targetgruppe, ergänzen sich die unterschiedlichen Expertisen der drei Partner optimal. Die ProQinase ist spezialisiert auf die Entwicklung von Proteinkinase-Inhibitoren und hat eine Technologieplattform für das funktionelle Screening von Kinaseinhibitoren in zellulären und in vivo Tumormodellen entwickelt. Das NMI ist ein führender Entwickler von sogenannten short-interfering RNA-Technologien (siRNA) zur gezielten Blockierung der Expression von Proteinen in Säugerzellen. Proteome Sciences ist ein führender Spezialist in der Proteomanalyse und quantitativen Massenspektrometrie von Proteinen und Peptiden.

Mit derzeit etwa 500 Proteinkinasen und ca. 50 Inhibitoren in der Entwicklung stellen die Proteinkinasen eine bevorzugte Targetgruppe in der Wirkstoffentwicklung dar. Bislang fehlen Biomarker für den Großteil von Proteinkinasen, so dass eine frühzeitige Einschätzung der Wirksamkeit sowie die Überprüfung des Wirkmechanismus in den verschiedenen Phasen der Wirkstoffentwicklung oftmals kaum möglich sind. Dies wird als eine der größten Limitierungen in der Wirkstoffentwicklung angesehen. Das Projekt Biotag zielt darauf ab, Biomarkertests zu entwickeln, mit denen zukünftig das Ausmaß der Hemmung eines Targets und der biologischen Effekt in präklinischen und klinischen Studien verfolgt werden kann. Die neuartigen Biomarkertests sollen damit die Entwicklung von gerichteten Tumortherapien noch effizienter gestalten.

Kernelement des BioTag Projekts ist die Kombination modernster molekularer Strategien zur funktionellen Inaktivierung von Proteinkinasen in Prostatakarzinom-Zelllinien und innovativer Techniken zur Identifizierung und Validierung von Biomarkern.

Für die zielgerichtete Ausschaltung der Expression von Proteinkinasen wird das NMI induzierbare RNA-Interferenz-Vektoren erzeugen. In Freiburg werden dann in den Labors der ProQinase diese Vektoren in Prostatakarzinom-Zelllinien eingeschleust. Nach funktioneller Charakterisierung werden diese Zelllinien von der Proteome Sciences als Quelle für die Biomarkersuche mittels differentieller, quantitativer Proteinanalytik eingesetzt. Der nächste Schritt auf dem Weg zur Anwendung der Biomarker in der Wirkstoffentwicklung besteht in der Entwicklung von geeigneten Testverfahren zum Nachweis der Biomarker in Blutproben. Hier ermöglicht die patentgeschützte Tandem Mass Tag (TMT®) Technologie der Proteome Sciences die Entwicklung quantitativer massenspektrometrischer Testverfahren und den nahtlosen Übergang von der Identifizierungs- zur Validierungsphase. Dabei werden die zuverlässigsten Kombinationen potentieller Biomarkerkandidaten getestet.

Christopher Pearce, CEO of Proteome Sciences plc, zeigte sich erfreut über die Zusammenarbeit mit der ProQinase und dem NMI. „Den Bedarf an Biomarkern in der Wirkstoffentwicklung schätzen wir als sehr hoch ein. Dies wird auch durch zahlreiche Initiativen der FDA und der pharmazeutischen Industrie unterstützt. Proteome Sciences mit seinem ISO9001-2008 zertifizierten Biomarker-Dienstleistungsangebot ist hier hervorragend für die schnelle Überführung der Biomarkerkandidaten in Validierungsstudien aufgestellt.“

Dazu ergänzt Christoph Schächtele, Direktor des Forschungsbereichs ProQinase: „Wir sind überzeugt, dass die drei Partner gemeinsam über alle notwendigen Technologien verfügen, um erfolgreich neue Biomarker zu identifizieren und aussagekräftige Tests zu entwickeln.“

Dementsprechend hebt Hugo Hämmerle, Direktor des NMI hervor: „Wir sehen für uns interessante Kooperationsmöglichkeiten mit zwei dynamischen Biotech-Unternehmen. Durch die finanzielle Unterstützung des BMBF und des NMI werden wir ermöglichen, neue technologische Standards zu entwickeln und unser Portfolio als Forschungsdienstleister zu erweitern.“

NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut http://www.nmi.de. Das NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut wurde 1985 als gemeinnützige Stiftung gegründet. Das NMI hat den Auftrag, Resultate der Grundlagenforschung in die Anwendung zu transferieren. Wir betreiben Auftragsforschung und unterstützen unsere industriellen Kunden in ihrer Produktentwicklung. Die Arbeitsfelder des NMI sind Pharma- und Biotechnologie, Biomedizintechnik und Materialwissenschaften. Ober- und Grenzflächentechnologien sind Querschnittstechnologien, die unsere Kernkompetenz an der Schnittstelle zwischen Mikro- und Nanotechnologie einerseits und Lebenswissenschaften andererseits darstellen. Im Feld Pharma- und Biotechnologie bietet das NMI innovative Technologien für die Wirkstoffentwicklung an, wie z.B. RNA Interferenztechnologien, Proteinarrays, Elektrophysiologie und Sicherheitspharmakologie.

Kontakt: Dr. Nadja Gugeler, Tel.: +49 (0) 7121-51530-0, e-mail: gugeler@nmi.de

ProQinase ist ein Forschungsbereich der KTB Tumorforschungsgesellschaft mbH an der Klinik für Tumorbiologie Freiburg und stellt eine Proteinkinase Technologie-Plattform für die präklinische Entwicklung von Proteinkinase-Inhibitoren zur Verfügung Der Forschungsbereich vermarktet seine Produkte und Dienstleistungen weltweit über die Vermarktungsfirma ProQinase GmbH http://www.proqinase.com an Biotech und Pharma-Unternehmen. Zurzeit werden 168 aufgereinigte, hochaktive rekombinante Proteinkinasen zum Verkauf angeboten und in vitro Aktivitätsmessungen im Hochdurchsatzformat mit 255 Proteinkinasen durchgeführt. Zelluläre und in vivo Testsysteme einschließlich orthotoper Tumormodelle erlauben die weitere Charakterisierung von Wirkstoffkandidaten. Zusätzlich werden klinische Biomarker-Analysen zur Unterstützung von klinischen Studien angeboten. Neben dem Dienstleistungsgeschäft verfolgt ProQinase auch verschiedene eigene Forschungsprogramme für die Entwicklung von neuartigen Wirkstoffen für die Tumortherapie.

Kontakt: Dr. Alexander Baumann, Leiter Sales & Business Development,Tel.: +49 (0) 761-2061780, e-mail: a.baumann@proqinase.com

Proteome Sciences R&D GmbH & Co. KG http://www.proteomics.com ist eine Tochter der Proteome Sciences plc und ein führender, ISO9001:2008 zertifizierter Anbieter von Forschungsdienstleistungen für die Identifizierung, Validierung und Testentwicklung von Proteinbiomarkern. Zu den Innovationen des Unternehmens gehören massenspektrometrische Testsysteme (MBA) basierend auf der Verwendung patentgeschützter Tandem Mass Tags (TMT) und Referenzmaterialien in Kombination mit massenspektrometrischer Isotopenverdünnungsanalyse (IDM). Eingesetzt für das Screening von Biomarkerkandidaten, können so in einem Zeitraum von wenigen Wochen Testverfahren entwickelt werden, die eine Validierung von 10 bis 100 Biomarkerkandidaten ermöglichen. Alternativ können auch immunbasierte Verfahren für diese Biomarker entwickelt werden.
Proteome Sciences setzt seine Technologien und Produkte zur Entwicklung diagnostischer Tests für neurologische und neurodegenerative Erkrankungen ein. Das Patentportfolio des Unternehmens umfasst Blut-basierte Biomarker für Schlaganfall und Gehirnschädigungen, sowie für verschiedene Tumore, Transplantatabstoßung und die Alzheimersche Erkrankung. Proteome Sciences ist an Standorten in Cobham, Frankfurt und London tätig.

Kontakt: Dr. Ian Pike, Chief Business Officer, Tel.: +44 (0)1932 865065, e-mail: ian.pike@proteomics.com

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Barbara Riess idw

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