Frühling 2002: Die Störche kommen!
Prinzesschen und Jonas treten Rückreise an
Liegt da etwa schon Frühling in der Luft? Das Storchenpaar Prinzesschen und Jonas haben ihre Rückreise angetreten. Das Delikate daran: Im Herbst beim Flug in den Süden trennten sich die beiden Störche und verbrachten ihren Winterurlaub getrennt. Während Prinzesschen einen wahren Langstrecken-Marathon über die Ostroute bis nach Südafrika (das sind rund 12.000 km) zurücklegte, flog Jonas über die Westroute nur nach Spanien. Zur Zeit ist Prinzesschen in Sambia und Jonas schon in Südfrankreich vor den Alpen. Die spannende Frage ist, wann werden sich die beide am Nest auf dem Storchenhof Loburg (Elbtalaue) wiedersehen? Werden Sie sich wieder vertragen?
Doch ihre Zugwege sind nicht ohne Gefahren, wie Markus Nipkow, Vogelschutzexperte des NABU und Heike Sommer vom Bundesamt für Naturschutz betonen. Gemeinsam mit tausenden Storchenfreunden verfolgen sie derzeit auf der Internetseite das Schicksal der sechs besenderten Weitstreckenzieher aus der Elbtalaue und hoffen auf eine heile Rückkehr der Vögel. Jährlich verunglücken noch immer tausende Störche und andere Zugvögel an elektrischen Freileitungen und gefährlich konstruierten Strommasten, durch illegale Bejagung oder Vergiftung.
Prinzesschen
Prinzesschen ist schon eine kleine „Berühmtheit“. Für sie ist es nicht neu einen Sender zu tragen. Bereits zum vierten Mal fliegt sie damit nach Afrika. Wie alt sie eigentlich ist, wissen wir nicht genau, denn sie erhielt erst 1994, als sie bereits ein brütender Altvogel war, ihren Ring. Auf ihrem Weg nach Afrika ist sie durchaus nicht immer die selben Strecken geflogen und hat auch nicht in den gleichen Ländern überwintert. Den Weg nach Loburg in Sachsen-Anhalt zum Storchenhof fand sie jedoch immer wieder. In diesem Jahr hat Prinzesschen von „unseren“ sechs Störchen den weitesten Weg zurückgelegt. Sie ist am 24. August 2001 vom Storchenhof Loburg in Richtung Osten gestartet, fast eine Woche später als Valinka, Annamarie und Sophia. Nach einer Rast im Sudan von Mitte September bis Ende November ist sie zielstrebig nach Süden weitergeflogen und hat Mitte Januar die Küste Südafrikas erreicht. Prinzesschen befindet sich nun auf dem Rückflug. Sie überfliegt bereits Sambia.
Jonas
Jonas war im letzten Jahr der Partner von Prinzesschen. Zusammen zogen sie in Loburg vier Junge auf. Jonas wurde 1997 als Jungstorch im elterlichen Nest beringt. Daher weiß man, dass er aus Reppichau im Bundesland Sachsen-Anhalt stammt, etwa 40 km südlich von Loburg. Der Ring von Jonas wurde bereits an verschiedenen Stellen abgelesen, so zum Beispiel 1998 in den Niederlanden. Das war bereits ein Hinweis, dass Jonas ein Westzieher sein könnte. Jonas zögerte lange bis er schließlich am 30. August 2001 Richtung Westen losflog. Am nächsten Tag machte er jedoch schon wieder kehrt und entschied sich erst nach einer „Ehrenrunde“, die ihn fast wieder zurück nach Loburg brachte, für den Weg nach Spanien. Ende September hat er die Pyrenäen überquert und ließ es sich im Winter in der spanischen Extramadura gutgehen. Jonas ist ebenfalls auf dem Rückflug. Er hat bereits die Pyrenäen überquert und befindet sich zur Zeit in Südfrankreich in der Nähe der Alpen.
Hinweis:
Mit dem Gemeinschaftsprojekt wird das Naturereignis in allen Medien – Internet, Fernsehen, Hörfunk und Printmedien aktuell für die Öffentlichkeit erlebbar. Ab dem 25. März berichten die Morgenmagazine von ARD und ZDF sowie das „Wetter im Ersten“ regelmäßig über die sechs Störche und die Reiseerlebnisse unseres Kamerateams vor Ort. Im Internet kann schon heute live verfolgt werden, wo sich Prinzesschen und ihre fünf Freunde im Moment gerade aufhalten. Das Wunder des Vogelzugs fasziniert Menschen und Wissenschaft schon lange. Während man früher mit Ringen die Reise der Vögel verfolgte, bietet heute die Satelliten-Telemetrie neue Möglichkeiten. Seit August 2001 tragen Valinka, Sophia, Annamarie, Felix, Jonas und Prinzesschen – sechs ausgewählte Weißstörche aus der Elbtalaue – ultraleichte Minisender der Vogelwarte Radolfzell auf ihren Rücken.
Storchenzug.de ist ein Gemeinschaftprojekt von Bundesamt für Naturschutz, NABU, NAJU und meteomedia in Zusammenarbeit mit der Vogelwarte Radolfzell und den Morgenmagazinen von ARD und ZDF. Das Projekt ist anerkannter Beitrag zur Aktion- Leben braucht Vielfalt und zur internationalen Vertragsstaatenkonferenz zum Schutz wandernder Tierarten (CMS) im September in Bonn.
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