Auch Affen gehen nur bei Schönwetter "shoppen"
Nicht nur Menschen, sondern auch Affen richten sich beim Einholen von Nahrung nach der Wettervorhersage, wie jetzt Forscher der University of St. Andrews in Großbritannien herausgefunden haben. Das zutiefst menschliche Verhalten Eiscreme und Grillfleisch nur bei Schönwetter einzukaufen, hat nach Ansicht der Forscher aber einen gewaltigen evolutionären Fortschritt – nämlich den, dass Primaten größere Hirne entwickelt haben, um erfolgreicher auf Nahrungssuche gehen zu können, berichtet die Online-Ausgabe des Wissenschaftsmagazins New Scientist http://www.newscientist.com.
Das Team um Karline Janmaat von der University of St. Andrews hat mit Hilfe von GPS-Systemen eine Gruppe von Schwarzmangaben (Lophocebus albigena) in Uganda mehr als 200 Tage lang untersucht. Die Tiere ernähren sich in erster Linie von Feigen, daher haben die Forscher auch die 80 Feigenbäume in dem 600-Hektar-Areal genau beobachtet und darauf geachtet zu welcher Tageszeit und bei welchem Wetter die Tiere die Futterplätze aufsuchten. An wärmeren Tagen und bei Sonnenschein waren die Affen vermehrt bei jenen Bäumen, die zuvor schon reichlich Nahrung boten. Da die Früchte das ganze Jahr über reifen, konnten die Wissenschaftler genauer feststellen, an welchen Tagen die Affen auf Nahrungssuche gingen.
Neben den duftenden reifen Früchten, griffen die Mangaben aber auch zu unreifen Früchten, die Insektenlarven beherbergen – offensichtlich eine besondere Spezialität auf dem Speisezettel der Affen. Auch die unreifen Feigen wurden in erster Linie an warmen, trockenen Tagen geerntet. Das schließe nach Meinung der Wissenschaftler die Theorie aus, dass an wärmeren Tagen nur der Duft der reifen Früchte die Tiere anlockt.
Von anderen Forscherkollegen wird an den Theorien von Janmaat allerdings gezweifelt: Es sei nicht eindeutig, ob es einen Zusammenhang zwischen dem sonnigen Wetter und dem Reifegrad der Früchte gebe. Sie nehmen eher an, dass die Tiere bei feuchter Witterung einfach nicht gerne auf Nahrungssuche gehen.
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