Göttinger Wissenschaftler: Großer Schritt in Richtung BSE-Lebend-Test

„Wir haben einen deutlichen Schritt in Richtung eines Lebend-Tests zur Identifizierung BSE-infizierter Kühe gemacht.“ Das erklärte jetzt der Direktor des Tierärztlichen Instituts der Georg-August-Universität Göttingen, Prof. Dr. Dr. Bertram Brenig. Nach intensiver Forschungsarbeit ist es Prof. Brenig und seinem Team gelungen, im Blutserum infizierter Tiere charakteristisch veränderte Nucleinsäuren nachzuweisen, die bei gesunden Tieren in dieser Form nicht vorkommen. Die Forschungen des Tierärztlichen Instituts werden seit Dezember 2000 in enger Zusammenarbeit mit der amerikanischen Biotechnologiefirma Chronix Biomedical in Benicia (Kalifornien) zur Entwicklung eines marktfähigen Tests durchgeführt. Das Unternehmen in den USA hat inzwischen bekannt gegeben, als Ergebnis der Zusammenarbeit mit den Göttinger Wissenschaftlern einen Patentantrag über einen Serum-basierten Test zur Identifizierung der Bovinen Spongiformen Encephalophathie (BSE) gestellt zu haben.

Wie Prof. Brenig erläutert, handelt es sich bei dem „indirekten“ Nachweis über das veränderte Serum der Tiere um ein praktikables, bezahlbares und vor allem sicheres Diagnose-Verfahren, da das Blut selbst keine BSE-Erreger enthält. Nach der Identifizierung der entscheidenden molekularen Veränderungen als Nachweis der Prionen-Erkrankung haben die Göttinger Wissenschaftler jetzt die notwendige Validierungsphase eingeleitet, in der die Forschungsergebnisse an den Serumproben einer größeren Anzahl kranker Tiere bestätigt werden müssen. Der Testgruppe kranker Tiere wird dabei eine Testgruppe gesunder Tiere gegenübergestellt. „Ich rechne mit einer Validierungsphase von circa einem halben Jahr, in der wir Proben von mehreren hundert Tieren untersuchen werden“, so Prof. Brenig. Dabei sei es in Deutschland immer noch sehr schwierig, an Blutproben infizierter Tiere zu gelangen. Die bisher einzige verlässliche Methode, BSE-infizierte Kühe zu identifizieren, war die Untersuchung des Hirngewebes nach Tötung der Tiere.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Dr. Bertram Brenig
Georg-August-Universität Göttingen
Tierärztliches Institut
Tel. 0551 / 39 33 80, Fax 0551 / 39 33 99
E-Mail: bbrenig@gwdg.de

Media Contact

Marietta Fuhrmann-Koch idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer