Die Lösung des Farbrätsels bei der Rotbrasse
Die Rotbrasse ist angesichts der hohen, nicht gedeckten Nachfrage des Marktes nach Fischarten ein finanziell vertretbarer Kandidat für die Aquakultur. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts COLORED konzentrierte man sich auf bestimmte Probleme, die bei anfänglichen Fischzuchtversuchen in der EU aufgetreten sind.
Das Hauptproblem bei gezüchteten Rotbrassen ist die Entfärbung ihrer Rücken- und Seitenhaut. Zuchtfische weisen dort normalerweise eine dunkle Farbe auf, wilde Fische hingegen eine blau gesprenkelte rötlich-silberne Farbe. Studien haben belegt, dass für die Hautfärbung der Rotbrasse viele Parameter verantwortlich sind, darunter physische und neuroendokrine sowie ernährungsbedingte Faktoren.
Bei erfolgreicher Kultivierung und kommerzieller Nutzung der Rotbrasse muss das Problem der Entfärbung angemessen behandelt werden. Um Lösungen für das bestehende Problem zu definieren, untersuchten niederländische Forscher die in die Hautfärbung involvierten Nervenbahnen bei wilden und kultivierten Populationen der Rotbrasse.
Wissenschaftler beobachteten bei wilden und gezüchteten Rotbrassen ähnliche Farbeffekte mit Hinblick auf die Schleimdrüsenfunktion. Bei gezüchtetem Fisch konnte keine direkte Verbindung zwischen hormonellen Wirkungen und Hautentfärbung nachgewiesen werden. Stress durch die Tierhaltung stand ebenfalls in keinem direkten Verhältnis zur Bestimmung der Hautfärbung.
Diese Studien zeigen, dass bei dem Phänomen der Hautentfärbung bei gezüchteten Rotbrassen-Populationen eine Vielzahl von Parametern im Spiel sind. Die Weiterführung dieser Untersuchungen kann im Hinblick auf die effektive Ausnutzung des Marktpotenzials der Rotbrasse in der EU wertvolle Ergebnisse hervorbringen.
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