Lurche sterben wegen Schwangerschaftstests

Amphibien sind weltweit durch eine Pilzinfektion bedroht. Sie hat sich vermutlich verbreitet, als Frösche noch für Schwangerschaftstests gebraucht wurden

Rund 30 Prozent aller Lurcharten sind zur Zeit vom Aussterben bedroht. Wie GEO.de aktuell berichtet ist eine wesentliche Ursache dafür die Pilzkrankheit Chytridiomykose. Australische Forscher haben nun entdeckt, dass sich der Pilz vermutlich in Labors verbreitet hat, wo in den 1930er und 1940er Jahren afrikanische Xenopus-Frösche in Schwangerschaftstests benutzt wurden und dabei wohl mit anderen Amphibien in Kontakt kamen.

Der aus Südafrika stammende Xenopus laevis ist selbst immun gegen die Krankheit, aber schon seit langem Träger des Pilzes Batrachochytrium dendrobatidis. Das konnte ein Team von Tropenmedizinern um Rick Speare von der James Cook Universität in Townsville nachweisen, das konservierte Exemplare der Gattung in südafrikanischen Museen auf Pilzbefall untersucht hat.

Vor rund 70 Jahren wurden Tausende Xenopus-Frösche nach Europa, Australien, Asien und Nordamerika importiert, weil sie sich als lebender Schwangerschaftstest eigneten. Frauenurin wurde den Tieren damals unter die Haut gespritzt, und wenn die Spenderin ein Kind erwartete, lösten die Hormone bei den Fröschen einen Eisprung aus oder führten zur Produktion von Spermien.

Media Contact

Maike Pelikan presseportal

Weitere Informationen:

http://www.geo.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer