RKI erteilt sechste Forschungsgenehmigung zu Import & Verwendung humaner embryonaler Stammzellen

Am 08.10.2004 hat das Robert Koch-Institut die sechste Genehmigung nach dem Stammzellgesetz für Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Grundlagenforschung erteilt. Sie ergeht an das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in Berlin.

In dem genehmigten Projekt sollen Mechanismen aufgeklärt werden, die regulieren, ob humane embryonale Stammzellen in ihrem ursprünglichen Zustand bleiben und sich unverändert vermehren oder ob sie sich in andere Zelltypen differenzieren. Schwerpunkt wird dabei die detaillierte Analyse so genannter zellulärer Signalketten sein. Diese weisen in undifferenzierten und sich differenzierenden Zellen grundlegende Unterschiede auf.

Ferner sollen in dem Forschungsvorhaben Faktoren identifiziert werden, die für das Überleben und die Vermehrung der undifferenzierten Zellen unabdingbar sind. Diese werden von den embryonalen Stammzellen selbst oder von so genannten Nährzellen abgegeben. Das Vorhaben soll zu einem besseren Verständnis der molekularen Grundlagen von Pluripotenz sowie frühester Prozesse der menschlichen Embryonalentwicklung führen. Es könnte weiterhin dazu beitragen, die Kultivierung humaner ES-Zellen, aber auch anderer Stammzellen, künftig zu erleichtern.

Embryonale Stammzellen haben ein unbegrenztes Teilungsvermögen und können sich in faktisch alle Zelltypen des Körpers entwickeln (Pluripotenz). Die Grundlagen für diese besonderen Eigenschaften sind an humanen embryonalen Stammzellen bislang wenig untersucht. Sie scheinen sich wesentlich von denen der embryonalen Stammzellen der Maus zu unterscheiden.

Angaben über dieses Forschungsvorhaben sind im öffentlichen Register über genehmigte Forschungsvorhaben auf den Internet-Seiten des Robert Koch-Instituts einsehbar unter

Das Robert Koch-Institut ist die zuständige Genehmigungsbehörde für Anträge auf Import und Verwendung von humanen embryonalen Stammzellen. Das Robert Koch-Institut holt die Stellungnahme der Zentralen Ethik-Kommission für Stammzellenforschung (ZES) ein. Zum beantragten Vorhaben lag eine positive Stellungnahme der ZES vor.

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Susanne Glasmacher idw

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