Menschlicher Antikörper blockiert SARS-Infektion

80R macht Spike Protein unschädlich

Wissenschaftler des Dana-Farber Cancer Institute haben mit 80R einen menschlichen Antikörper identifiziert, der die Infektion durch SARS blockiert. Er scheint das Spike Protein unschädlich zu machen, das das Virus für das Eindringen in Zellen benötigt. Der Antikörper wurde entdeckt, nachdem das Team in weniger als zwei Monaten 27 Milliarden mögliche Kandidaten getestet hatte. Einer der Autoren der Studie, Jianhua Sui, erklärte gegenüber NewScientist, dass man hoffe, bereits im nächsten Winter erste Tests mit Patienten durchführen zu können. „Unsere Antikörper sind menschlichen Ursprungs und sollten daher von den Patienten gut vertragen werden.“

Die Antikörper wurden durch die Extrahierung der mRNA aus B Zellen und die umgekehrte Transkribierung in die DNA gewonnen. Diese Gene wurden in Bakterien eingebracht, die die Mikroben in „Fabriken“ verwandelten, die am laufenden Band Komplexe herstellten, die mit einem einmaligen Antikörper beschichtet waren. Anschließend wurden Lösungen, die Millionen verschiedener Komplexe enthielten, zwischen Säulen hindurch geleitet, die mit dem SARS Spike Protein getränkt waren. Antikörper, die sich an das Spike Protein anhängten, wurden identifiziert und die Bakterien erneut für die Produktion großer Mengen von Antikörpern eingesetzt. Nach der Untersuchung von Milliarden Antikörpern identifizierte das Team acht Monokolonale, die sich an die Säulen angehängt hatten. Der Antikörper 80R schließlich konnte das Virus vollständig am Eindringen in gezüchtete menschliche Zellen hindern.

Das Team ging davon aus, dass ein Antikörper, der sich an das Spike Protein anhängen kann, eine gute Chance hätte die Ansteckungsfähigkeit des Virus zu zerstören. Für die Identifizierung eines derartigen Proteins wurde eine riesige Sammlung von Antikörpern getestet. Diese Sammlung wurde im Labor basierend auf menschlichen B Zellen erstellt und ist prinzipiell mit dem Verfahren vergleichbar, mit dem das Immunsystem Antikörper schafft, auswählt und erweitert. Die Ergebnisse der Studie wurden in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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