Keuchhustenerreger entschlüsselt

Bordetella pertussis tötet jährlich Hunderttausende

Das gesamte Genom des gefährlichen Bakteriums Bordetella pertussis ist von einem internationalenForscherteam entschlüsselt worden. Damit sollen jährlich hunderttausende Menschenleben gerettet werden, berichtet BBC-Online. Bordetella pertussis ist der bakterielle Erreger des Keuchhustens. Jährlich erkranken nach Angaben der WHO zwischen 20 und 40 Mio. Menschen daran, 200.000 bis 400.000 sterben. Mit der Genomsequenzierung sollen neue, wirksamere Medikamente und Impfungen gegen die Krankheit entwickelt werden.

Forscher der University of Cambridge haben gemeinsam mit Foqrschungseinrichtungen in den USA und in Deutschland die 3.800 Gene des Bakteriums entschlüsselt. Bei ihren Untersuchungen wurden auch noch die beiden Verwandten Mikroben, B. parpapertussis und B. bronchiseptica, genetisch untersucht. Auch diese beiden sind Krankheitserreger. B. parpapertussis verursacht beim Menschen Husten, während B. bronchiseptica Atemwegsinfektionen bei Tieren hervorruft. Heute, Montag wurde das komplette Genom der Erreger im Wissenschaftsmagazin Nature Genetics veröffentlicht. Teilweise waren Sequenzen bereits vorher publiziert worden. Das Forscherteam hat insgesamt vier Jahre mit der Genomsequenzierung gebraucht. Nach Angaben des Forschungsleiters Duncan Mankell von der University habe die Arbeit wesentlich länger gedauert als ursprünglich angenommen. Der Forscher will neue Medikamente gegen den Keuchhusten entwickeln, die besser wirken. Derzeit werden vier von fünf Kindern mit einem DTP-Vakzin geimpft. Die Immunität kann aber im Erwachsenenalter wieder verschwinden.

Die Stäbchenbakterien von Bordetella Pertussis sind besonders klein und unbeweglich und siedeln auf der Schleimhaut des Atmungstraktes. Auf der Oberfläche der Bakterien befinden sich besondere Strukturen, so genannte Pili (Haare). Mit ihrer Hilfe heften sich die Bakterien an der Schleimhaut fest. Sie produzieren das hitzelabile Pertussistoxin (PT), welches vermutlich die spezifischen Krankheitssymptome verursacht.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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