Hochviskose Polyamide für das Blasformen entwickelt

Dank der hohen Schmelzesteifigkeit kann Durethan® KU2-2140/15 H2.0 im Extrusionsblasformverfahren verarbeitet werden. Die Dieburger ABC Automobil-Formteile GmbH stellt aus dem Bayer-Polyamid das Ladeluftrohr des neuen Ford Mondeo her.</FONT><BR><FONT face="Times New Roman" size=2>Foto: Bayer AG</FONT></DIV>

Komplexe dreidimensionale Hohlkörper aus Kunststoff für denMotorraum:

Bayer hat verzweigte, glasfaserverstärkte Polyamid-Typen entwickelt, die dank ihrer hohen Schmelzesteifigkeit im Extrusionsblasformverfahren verarbeitet werden können. Sie eignen sich besonders zur wirtschaftlichen Produktion komplexer dreidimensionaler Hohlkörper und geben Konstrukteuren große Designfreiheiten. „Mit diesen Polyamid-Varianten zielen wir besonders auf Anwendungen im Pkw- und Lkw-Motorraum“, erklärte Dr. Detlev Joachimi, Spezialist für teilkristalline Thermoplaste in der Forschung des Geschäftsbereichs Kunststoffe. Eine der neuen Einstellungen hat ihre „Feuertaufe“ im Serieneinsatz bereits bestanden. So wird das Ladeluftrohr im neuen Ford Mondeo von der Dieburger ABC Automobil-Formteile GmbH aus Durethan® KU2-2140/15 H2.0 gefertigt.

Bei diesem Materialtyp handelt es sich um ein mit 15 Prozent Glasfasern verstärktes Polyamid 6, das speziell zur Produktion luftführender Teile im Motorraum konzipiert ist. Hierzu zählen etwa Luftführungen für Turbolader (kalte Seite) und Klimaanlagen sowie Resonatoren für Luftansaugsysteme in Lkw und Pkw.

Speziell für hoch belastete Bauteile des Kühlkreislaufes haben die Bayer-Experten Durethan® KU 2-2240/25 H2.0 maßgeschneidert. Das Polyamid 66 mit 25 Prozent Glasfaseranteil zeichnet sich durch eine bestmögliche Beständigkeit gegen Glykol-Wasser-Gemische aus und verliert bei thermischer Dauerbelastung kaum an Schlagzähigkeit, Festigkeit und Steifigkeit. Ein weiteres Plus: Die Schmelze erstarrt langsamer als bei herkömmlichen glasfaserverstärkten Polyamid 66-Typen. Das Material ist daher besonders zur Produktion komplizierter dreidimensionaler Formteile prädestiniert. Es lässt sich einfach durch herkömmliches Blasformen und durch 3D-Verfahren mit Schlauchmanipulation verarbeiten. Besonders eignet es sich für das neue Saugblasverfahren. Weiterhin bietet der Werkstoff ein Höchstmaß an Integrationspotential und ergibt gleichmäßige Oberflächen und gute Quetschnahtqualitäten.

Bayer geht davon aus, dass noch in diesem Jahr Kühlkreislaufrohre zum Serieneinsatz kommen, die durch Blasformen von Durethan KU 2-2240/25 H2.0 hergestellt sind. Sie werden weltweit die ersten Blasformteile aus Polyamid 66 in diesem Anwendungssegment sein. Vorausgegangen waren im Geschäftsbereich Kunststoffe umfangreiche Langzeittests (2 900 Stunden) mit verschiedenen Glykol-Wasser-Gemischen bei 130 °C. Dabei hatten Berstdruck- und Druckimpulsprüfungen die ausgezeichnete Dauerbelastbarkeit des neuen Polyamid-Typs bestätigt.

Beide neuen Polyamid-Varianten sind mit der Wärmestabilisierung H2.0 ausgerüstet und daher auch den erhöhten Temperaturanforderungen künftiger Motormodelle gewachsen. Über ihre mechanisch-physikalischen Eigenschaften und ihre Verarbeitung informieren die Anwendungstechnischen Informationen ATI 5307 „Neue Durethan-Typen für Extrusion und Extrusionsblasformen“ und ATI 1139 „Komplexe Hohlkörper für den Motorraum“, die in deutscher und englischer Fassung kostenlos unter der Faxnummer +49 0214 30-61277 bei Bayer erhältlich sind.

Hinweis:

Genannte Produktnamen sind überwiegend eingetragene Marken. Möglicherweise gelten in anderen Ländern andere Markennamen für die Produkte – sofern diese erhältlich sind.

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