Größtes Virus entdeckt

Newcomer gilt als Mammut in der Mikrobenwelt

Forscher der französischen Universite de la Mediterranee haben eigenen Angaben zufolge das bislang größte Virus entdeckt. Den Fund machten die Wissenschaftler im Wasser eines Kühlturms in Bradford/Großbritannien. Ursprünglich wurde es für ein Bakterium gehalten, das Amöben infiziert. Seine Entdecker vermuten nun aber, dass es auch Menschen befallen kann.

Das Virus ist 1.000 Mal kleiner als ein Stecknadelkopf. Der Umfang von stattlichen 400 Nanometer macht es zum Mammut in der Mikrobenwelt. Die meisten Viren messen zwischen zehn und 100 Nanometer. Der Newcomer ähnelt daher eher Bakterien als Viren, berichtet New Scientist. Auch die regelmäßige Proteinhülle mit einer Größe von rund 0,4 Tausendstel Nanometer erinnert an Bakterien. Die Entdecker um Didier Raoult tauften das Virus aus diesem Grund mit dem Namen „Mimivirus“. Dass es sich tatsächlich um ein Virus handelt, wurde durch einen Vergleich seiner Gene mit anderen viralen Proteinen bestätigt.

Für Virenverhältnisse beeindruckend ist auch das DNA-Genom: Es ist 800.000 Basenpaare lang und damit größer als einige andere Bakterien. Theoretisch könnte es mehr als 900 Gene enthalten. Laut Forschern lassen einige Sequenzabschnitte auf eine Verwandtschaft mit anderen großen DNA-Viren, darunter Pockenviren, schließen.

Media Contact

Sandra Standhartinger pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.mediterranee.univ-mrs.fr/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neuronen können Energie sparen, wenn sie manche Proteine direkt in ihren Dendriten (rechts im Bild) produzieren (blauer Pfeil nach unten).

Energie Sparen: Neurone Tragen Zu Nachhaltigen Lösungen Bei

Nervenzellen haben erstaunliche Strategien, wie sie Energie sparen können und trotzdem die wichtigsten ihrer Aufgaben erfüllen können. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn sowie der Universitätsmedizin Göttingen…

Forschungsprojekt ARAS am EKFZ ( v.l.): Claudia Wojciechowski, Anja Stübner, Dr. Jessica Barlinn, Dr. Simon Winzer, Maren Kählig

KI Optimiert Akutversorgung Bei Schlaganfall

Rund 1.800 Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall wurden 2024 über das telemedizinische Schlaganfallnetzwerk Ostsachsen versorgt. | Mittels Telemedizin wird flächendeckende und qualitativ hochwertige Versorgung von Akutfällen sichergestellt. |…

Das jetzt noch von Meereis bedeckte Nordpolarmeer wird im Sommer monatelang eisfrei sein.

Arktis 2100: Die Neue Landschaft der Klimaveränderung

Am 2. Februar 2025 lag die Temperatur am Nordpol mitten im arktischen Winter über dem Gefrierpunkt. Bereits heute verändert die Erderwärmung die Arktis dramatisch. Bis zum Jahr 2100 werden die…