Schneller, sauberer, billiger: Jenaer Forscher entwickeln neues Werkzeug für die Gen-Forschung

Eine neue Erfindung zur Vervielfältigung von Erbgut-Abschnitten gelang Dr. Alexandre Tretiakov und Prof. Dr. Hans-Peter Saluz vom Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung Jena. Sie erlaubt die parallele Bearbeitung sehr vieler Proben in kürzester Zeit. Tretiakov und Saluz arbeiten nun gemeinsam mit Spezialisten der Analytik Jena AG an der Weiterentwicklung und Kommerzialisierung der Technologie. Ein erster serienreifer Prototyp soll im nächsten Jahr fertiggestellt werden.

Die Jenaer Wissenschaftler haben in ihrem Projekt einen neuen Meilenstein für die sogenannte Polymerasekettenreaktion (abgekürzt PCR vom engl. polymerase chain reaction) gesetzt. Dieses Verfahren findet in der Forschung, aber auch in der Diagnostik, der Umweltanalytik und der Gerichtsmedizin breite Anwendung. Mit seiner Hilfe können kleinste Spuren der Erbsubstanz DNA so vervielfältigt werden, dass Forscher oder Mediziner eine ausreichende Menge für ihre Versuche oder Tests zur Verfügung haben.

Tretiakov und Saluz entwickelten ein neuartiges sehr schnell arbeitendes PCR-Gerät nebst Zubehör, das dem Anwender entscheidende Vorteile bietet: Er kann in kürzerer Zeit parallel eine sehr große Anzahl von Proben mit hoher Reinheit herstellen. Außerdem braucht er geringere Mengen an Chemikalien einzusetzen, was das Ganze auch noch kostengünstiger macht.

Die in Jena entwickelte Weltneuheit wurde durch die Einreichung internationaler Patentschriften abgesichert. Das Unternehmen Analytik Jena hat die Patentrechte im Rahmen einer umfangreichen Entwicklungskooperation mit dem HKI erworben.

Ansprechpartner:
Prof Dr. Hans-Peter Saluz, Abteilung Zell- und Molekularbiologie
Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung
Tel.: 03641/ 65 66 80, Fax: 03641/ 65 66 89
E-Mail: saluz@pmail.hki-jena.de

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Susanne Liedtke idw

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