Universität Kiel auf der Hannover Messe


Technische Fakultät zeigt Prozessführungsmodelle aus dem Bereich Biotechnologie

Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel beteiligt sich mit einem „Bioreaktor“ an der Hannover Messe Industrie, die vom 23. bis 28. April stattfindet. Im Bioreaktor wird ein symbiotischer Prozess nachgebildet, der sich in der Natur in einem Schadinsekt abspielt. Fernziel dieses biotechnologischen Prozesses ist die Produktion von Fadenwürmern (Nematoden), die im biologischen Pflanzenschutz ihre Anwendung finden. Die hierzu nötigen Steuerstrategien werden am Lehrstuhl für Automatisierungs- und Regelungstechnik (Prof. Dr. Helmut Röck) entwickelt.

Die biotechnologische Produktion von Nematoden, die zur biologischen Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft und im Obstbau eingesetzt werden, verläuft in zwei Phasen. Die erste Phase dient der Aufzucht des symbiotischen Begleitbakteriums der Nematoden. In der zweiten Phase werden Nematodenlarven in die Bakterienkultur eingebracht (inokuliert), die sich anschließend in der Bakterienkultur vermehren.

Da der Vermehrungsprozess der Nematoden von spezifischen Eigenschaften der Bakterienkultur abhängt, die sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht gezielt beeinflussen lassen, ist die Ausbeute an Nematoden noch starken Schwankungen unterworfen und damit aufwendig und teuer.

Ziel der Untersuchungen ist es, den Vermehrungsprozess der Nematoden künftig zu automatisieren, um gleichbleibend hohe Ausbeuten zu erzielen und damit die biologische Schädlingsbekämpfung mit Nematoden für einen breiten Anwenderkreis erschwinglich zu machen.

Die bisher in Angriff genommene erste Prozessphase (Bakterienprozess) dient dem Lehrstuhl an der Technischen Fakultät als biologischer Musterprozess, an dem sich unterschiedliche Modellierungstechniken und unterschiedliche Steuerstrategien basierend auf einem mathematischen Wachstumsmodell untersuchen lassen.

Langjährige Erfahrungen von Prof. Röck und die Zusammenarbeit mit dem Institut für Phytopathologie der Kieler Universität sowie mit der Firma E-Nema, Raisdorf bei Kiel, bilden eine gute Ausgangsbasis zur Entwicklung neuer Ideen für die Prozessführung im Bereich Biotechnologie.

Um den gesamten Interessentenkreis dieser die Fachbereiche Biotechnologie und Regelungstechnik verbindenden Entwicklung erreichen zu können, wird das Projekt vom 9. bis 11. Oktober auch auf der Biotechnica in Hannover ausgestellt.


Kontakt:

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Technische Fakultät, Prof. Dr. Helmut Röck, Tel. 0431/880-6275 und -6276, Fax 0431/880-6278, hr@tf.uni-kiel.de

Hannover Messe Industrie, Halle 18, Norddeutscher Gemeinschaftsstand

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Susanne Schuck idw

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