Nanopartikel zerstören tödliche Bakterien

EPA-Zertifizierung und Produktionsstätte für Massenfabrikation noch ausständig

Forscher der Kansas State University haben Magnesiumoxid-Nanopartikel entwickelt, die Escherichia-Coli-Bakterien und Milzbrand-Bazillen abtöten. Wie das Biozid innerhalb von fünf Minuten die tödlichen Krankheitserreger abtötet, berichtet der Entwickler Kenneth Klabunde im chemischen Fachmagazin Langmuir (20. August-Ausgabe). Klabunde wird die Nanopartikel unter dem Namen FASTACT im jüngst gegründeten Unternehmen NanoScale Materials vermarkten.

Die Nanopartikel besitzen eine den Bakterien entgegengesetzte Ladung. Darüber hinaus besitzt die Oberfläche der Nanopartikel scharfe Kanten, die eine robuste Außenhülle, wie sie Anthrax-Sporen besitzen, durchdringen können. Die Nanopartikel sind basisch und „oxidieren“ die Bakterien. Das heißt, die Schädigung erfolgt dadurch, dass den Bakterien ein Elektron entzogen wird. Chlor, das z.B. zur Wasserbehandlung eingesetzt wird, hat die selbe Wirkung, ist laut Angaben der Nanopartikel-Entwickler aber weniger effektiv. Da die Partikel fest sind, können diese in Luftfilter-Einheiten eingebaut oder wie Puder aufgetragen werden.“Das ist ein Vorteil gegenüber bestehenden gasförmigen antibakteriellen Chemikalien“, so Klabunde. Gasförmige Biozide könnten durch den Wind sehr einfach verweht werden und in flüssiger Form bestehe das Problem, dass sie die Elektronik zerstören können.

Die Entwickler arbeiten an einer EPA-Zertifizierung (EPA: Environmental Protection Agency) und planen eine Produktionsstätte zu errichten. Beide Vorhaben sind notwendig, um die Partikel in großem Maßstab produzieren zu können. Weitere Nanopartikel aus anderen Metalloxiden sollen folgen.

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Sandra Standhartinger pte.online

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