Getränkeindustrie testet Reinigung mit Ozon

Die desinfizierende Wirkung von Ozon, das in Wasser eingeleitet wird, macht den Einsatz herkömmlicher Chemikalien überflüssig und spart Wasser und Energie. Erste Praxistests mit dem OzonCIP Prototyp (Cleaning in Place, kurz CIP) laufen nun in der Weinbereitung beim spanischen Projektpartner AINIA an.

Ozonecip-Projektkonsortium startet Praxistest in der Weinbereitung
Anlagen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie werden heute noch hauptsächlich mit Hilfe von Chlorchemikalien gereinigt. Dass es auch ohne Chemie geht, will ein Konsortium aus ttz Bremerhaven, drei Unternehmen aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie zwei Forschungspartnern im Auftrag der EU nachweisen. Beim ersten Zusammentreffen der Partner in diesem Jahr wurde der Ozonecip-Prototyp präsentiert und grünes Licht für den Start der Praxistests gegeben.

Nach dem Einsatz in der Weinbereitung soll das Verfahren auch in der Bier- und Milchproduktion zum Einsatz kommen. Da jedes Getränk spezifische Anforderungen an das Reinigungsverfahren stellt, sind mehrere Test-reihen erforderlich. Die Ergebnisse dieser Praxistest werden zur technischen Optimierung genutzt. Ziel des Konsortiums ist es, die Reinigung mit Ozon als „Beste-Verfügbare-Technik“ (BVT) in der Getränke- und Lebensmittelbranche zu etablieren. In diesem Fall würde die Methode in den so genannten BREF Dokumenten (European Best Available Technique Refe-rence Documents) als neuer Standard festgeschrieben.

Die Desinfektion mit Ozon überzeugt im Vergleich mit herkömmlichen Verfahren in entscheidenden Punkten: Eine Nachspülung mit großen Mengen Klarwassers zur Beseitigung von Rückständen ist nicht erforderlich, da als Endprodukt lediglich Wasser und Sauerstoff zurückbleibt. Darüber hinaus werden Reinigungs- und Desinfektionszeiten stark verkürzt, und man kann auf den Einsatz von erwärmtem Wasser verzichten. So werden Kosten gespart und die Umwelt geschont. Die Ergebnisse der Praxistests werden der Fachwelt Anfang November 2008 beim nächsten „Bremerhavener Workshop: Anwendung von Ozon in der Lebensmittelindustrie“ vorgestellt.

Das Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven versteht sich als innovativer Forschungsdienstleister und betreibt anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung. Unter dem Dach des ttz Bremerhaven arbeitet ein internationales Team ausgewiesener Experten in den Bereichen Lebensmitteltechnologie und Bioverfahrenstechnik, Analytik sowie Wasser-, Energie- und Landschaftsmanagement.

Kontakt:
Britta Rollert,
ttz Bremerhaven, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 0471 / 4832-121/-124
Fax 0471 / 4832-129
E-Mail: brollert@ttz-bremerhaven.de

Media Contact

Britta Rollert idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer