Hessens elektromobile Zukunft

Michael Boddenberg, Hessischer Minister für Bundesangelegenheiten und Bevollmächtigter des Landes Hessen beim Bund diskutiert mit Darmstädter Wissenschaftlern vom Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF über die „Fraunhofer Systemforschung Elektromobilität“.

Hessen will zum Vorreiter für nachhaltige Elektromobilität werden und wurde auch vom Bundesverkehrsministerium dafür als Modellregion ausgewählt. Speziell die Rhein-Main-Region ist ein idealer Standort, um Elektromobilität nachhaltig auf verschiedenen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ebenen zu implementieren, da sie zu den bundesweit wirtschaftsstärksten Metropolregionen zählt und national wie international eine der zentralen Verkehrsdrehscheiben darstellt.

Dazu Staatsminister Boddenberg: „Heute und hier werden die Weichen für die Zukunft mit leistungsfähigen Elektrofahrzeugen gestellt und gerade das Rhein-Main-Gebiet als eine der bedeutendsten Verkehrsdrehscheiben Europas bietet hervorragende Voraussetzungen, als Modellregion eine Vorreiterrolle einzunehmen. Das zeigt das Fraunhofer LBF, das zeigen die gemeinsamen Anstrengungen der Hochschulen und das wird an vielen großen und kleinen Beispielen im Rhein-Main-Gebiet deutlich.“

Zahlreiche Wirtschaft- und Forschungsinstitutionen der Region sind direkt oder indirekt an dieser Entwicklung beteiligt. Bei Prof. Dr. Holger Hanselka, dem Leiter des Darmstädter Fraunhofer-Instituts für Betriebszuverlässigkeit und Systemzuverlässigkeit, liegt die Hauptkoordination für das Fraunhofer-weite Projekt „Systemforschung Elektromobilität“.

Die Fraunhofer-Gesellschaft erhält insgesamt 30 Mio. Euro aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung für Vorlaufforschung auf dem Gebiet der Elektromobilität. Über 30 Fraunhofer-Institute wirken daran mit, bis Mitte 2011 ein nachhaltiges Verkehrssystem auf der Basis von Strom vorzubereiten. Prof. Holger Hanselka dazu: „Elektromobilität ist nicht alleine eine Frage des Autos. Vielmehr muss das ganze System von der Stromerzeugung über die Verteilung der Energie durch die Netze, die Schnittstelle zum Fahrzeug mit all den Fragen zur Abrechnung, zu passenden Geschäftsmodellen, Standards, usw. bedacht werden. Hinzu kommen Fragen zur Speichertechnik und Antriebstechnik. Schließlich muss das komplette Fahrzeug in all seinen Komponenten aber auch als Teil eines Mobilitätskonzeptes bis hin zur Recyclingfrage behandelt werden. Diesen Bogen spannen wir im Fraunhofer Systemforschungsprojekt mit den in über 30 Instituten verteilten Kompetenzen.“

Das Fraunhofer LBF ist mit vielfältigen eigenen Forschungsarbeiten am Gesamtprojekt beteiligt und bringt sich dabei mit allen Kompetenzcentern vom Werkstoff über Bauteile bis hin zum Gesamtsystem „Elektrofahrzeug“ ein. So wurde heute ein neuer Ganzfahrzeugprüfstand des Fraunhofer LBF in Betrieb genommen, der auch für die Prüfung von Elektroautos eingesetzt werden kann. „Ein großes Ereignis für uns und wir freuen uns, dass Minister Boddenberg und viele unserer Kunden daran teilhaben konnte“, so Institutsleiter Hanselka am Ende eines wichtigen Tages.

„Da ich spätestens seit meiner ersten Fahrt mit einem Elektroauto ein großer Fan dieser Technik bin, haben mich die Vorstellung und die Arbeit des Fraunhofer-Instituts heute nachhaltig beeindruckt! Es ist jede Anstrengung wert, um ein zukunftsfähiges ganzheitliches Mobilitätskonzept auf den Weg zu bringen. Wir brauchen die Industrie, die Forschung, die E-Wirtschaft und die Politik. Alle müssen an einem Strang ziehen. Klimaschutz, Lärmreduktion und Wirtschaftswachstum sind gerade kein Widerspruch, sondern essentielle Ziele für die hessische Wirtschaft“, ergänzt Boddenberg.

Über das Fraunhofer LBF: Mit ganzheitlicher Kompetenz in Betriebsfestigkeit, Adaptro-nik und Systemzuverlässigkeit entwickelt, bewertet und reali-siert das Fraunhofer LBF unter Leitung von Professor Holger Hanselka gemeinsam mit dem assoziierten Fachgebiet Sys-temzuverlässigkeit und Maschinenakustik SzM an der TU Darmstadt im Team von rund 300 Mitarbeitern maßgeschneiderte Lösungen für alle Sicherheitsbauteile – vom Werkstoff bis zum System, von der Idee bis zum Produkt. Automobil- und Nutzfahrzeugbau, Schienenverkehrstechnik, Schiffbau, Maschinen- und Anlagenbau, Luftfahrt, Energietechnik und andere Branchen nutzen die ausgewiesene Expertise und modernste Technologie auf mehr als 17 000 Quadratmeter Labor- und Versuchsfläche.

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Anke Zeidler-Finsel idw

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