Virtual Reality hilft Architekten bei der Planung

Die digitale Darstellung mit der inreal-Technologie verhilft Bauherren und Architekten schon in der Planungsphase zu einer realitätsnahen Begehung. (Bild: inreal / KIT)<br>

Der Bauherr benötigt Phantasie, um sich das fertige Gebäude vorzustellen. Nun ermöglicht die 3D-Videobrille des KIT-Spinoffs „inreal Technologies“ eine originalgetreue Darstellung in der virtuellen Realität. Mit Hilfe integrierter hochaufgelöster Bewegungssensoren passt sich die virtuelle Umgebung in Echtzeit der natürlichen Kopfbewegung an. Auf der CeBIT stellen die Jungunternehmer am Stand ihres Partners Carl Zeiss AG das neue Produkt vor (Halle 15, A26).

Das inreal-Terminal ist eine Innovation für die Architekturbranche. Nutzern ermöglicht es ihr zukünftiges Haus vor dem Bau zu „begehen“. Das Herzstück des Terminals bildet die 3D-Videobrille, auch Head-Mounted Display genannt, in die hochaufgelöste Bewegungssensoren integriert sind. Diese erfassen Position und Bewegung des Kopfes und ermöglichen damit eine Anpassung der virtuellen Umgebung in Echtzeit. Über eine Tabletsteuerung können Gestaltungswünsche, wie Änderung der Wandfarbe, Bodenbeläge oder Raumaufteilung sofort realisiert werden. So stellt das Terminal nicht nur einen Vorteil für den Kunden dar, sondern bedeutet auch Zeitersparnisse für den Architekten in der Planungsphase.
Das Terminal, bestehend aus einer 3D-Videobrille, Controller, 3D-Bildschirm und Tablet, bietet neben der Architekturbranche noch zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten. Jede beliebige Umgebung kann am Computer „nachgebaut“ und über das Terminal „begangen“ werden. „Das Terminal erlaubt durch die intuitive Navigation ein täuschend echtes Raumgefühl“, erklärt Moritz Luck, einer der Firmengründer. In Zukunft soll die Technologie auch für den Heimanwender weiterentwickelt werden.

Die Firma inreal Technologies wurde 2010 von den KIT-Studenten Thomas Schander, Michael Beyhs und Moritz Luck gegründet. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Informationsmanagement im Ingenieurwesen (IMI) entwickelten die Jungunternehmer ihre Ideen weiter. Für ihren innovativen Ansatz erhielten sie ein Gründerstipendium aus dem „EXIST“-Programm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technik.
Weiterführende Informationen und eine Videopräsentation finden
Sie auf der Webseite von inreal: http://www.inreal-tech.com/

IT am KIT: Die Jahreshighlights
Auf der CeBIT in Hannover präsentiert das KIT in diesem Jahr ab dem 6. März aktuelle Forschung aus seinen Schwerpunkten COMMputation sowie Anthropomatik und Robotik (Halle 9, Stand G33). Auch bei seinem Jahresempfang, zu dem das KIT am 22. März zahlreiche Partner aus Industrie und Wissenschaft erwartet, steht die Informationstechnologie im Fokus. Im Herbst feiert am KIT die erste deutsche Fakultät für Informatik ihr 40-jähriges Bestehen.

Die Informationstechnologie am Karlsruher Institut für Technologie bündelt sich in zwei Schwerpunkten. Das Leitthema des KIT-Schwerpunkts COMMputation ist die Verflechtung von Kommunikation und Computertechnologie. Damit werden Geräte möglich, die ihre Umgebung wahrnehmen, mit ihr interagieren und sich anpassen. Um solche komplexen, technischen Geräte zu entwickeln, arbeiten Forscher aus den Bereichen Informatik, Elektrotechnik, Informationstechnik sowie Wirtschaftswissenschaften an neuen Konzepten, Architekturen, Verfahren, Werkzeugen und Anwendungen.

Ziel des KIT-Schwerpunktes Anthropomatik und Robotik ist die Verbesserung der Lebensqualität des Menschen. Mit Methoden aus Informatik, Maschinenbau, Elektro- und Informationstechnik sowie Geistes- und Sozialwissenschaften entwickelt er symbiotische Systeme. Als Leitbild dienen Anatomie, Motorik, Wahrnehmung und Verhalten des Menschen. Die Forschungsthemen erstrecken sich vom maschineller Intelligenz und menschenzentrierter Robotik, über multimodale Interaktion und Robotertechnologie bis hin zur Industrierobotik.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts nach den Gesetzen des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verfolgt seine Aufgaben im Wissensdreieck Forschung – Lehre – Innovation.

Weiterer Kontakt:

Kosta Schinarakis
PKM – Themenscout
Tel.: +49 721 608 41956
Fax: +49 721 608 43658
E-Mail:schinarakis@kit.edu

Media Contact

Monika Landgraf idw

Weitere Informationen:

http://www.kit.edu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Architektur Bauwesen

Die zukunftsorientierte Gestaltung unseres Wohn- und Lebensraumes erhält eine immer größer werdende Bedeutung. Die weltweite Forschung in den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen leistet hierzu einen wichtigen Beitrag.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Nachhaltiges Bauen, innovative Baumaterialien, Bautenschutz, Geotechnik, Gebäudetechnik, Städtebau, Denkmalschutz, Bausoftware und Künstliche Intelligenz im Bauwesen.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Dr. Friedmann Harzer und Sabine Romer mit dem neuen Sammelband "Verstummen, Bezeugen, Vermitteln". Image Credit: Peter Neidlinger, Universität Augsburg

Themen der deutschen Erinnerungskultur in neuer Sammlung erforscht

Der neue Sammelband Verstummen, Bezeugen, Vermitteln nähert sich der Frage, wie in Deutschland an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnert wird. Die Beiträge sind aus sehr guten Bachelor-, Master- und Zulassungsarbeiten…

Die Kongresspräsidenten Prof. Dr. Martin Mack (li.) und Prof. Dr. Michael Uder. Image Credit: DRG/Thomas Rafalzyk

106. Deutscher Röntgenkongress 2025: Radiologie Neu Gestalten

Unter dem Motto „W.I.R. gestalten – Wissen. Innovation. Radiologie.“ startet am 5. März der 106. Deutsche Röntgenkongress (RÖKO). Bis zum 21. Juni stehen bei RÖKO DIGITAL wöchentliche Online-Fortbildungsangebote auf dem…

Medizinische Besprechung und Ärzte mit Laptop für Forschung, Planung und Verwaltung des Krankenhauskalenders. Von nuttapong_mohock, Envato.

Forschungspreis Für Allgemeinmedizin: Jetzt Bewerben!

Der Dr. Lothar und Martin Beyer-Preis ist der renommierteste Forschungspreis für wissenschaftliche Arbeiten aus der Allgemeinmedizin. Nun wird dieser Preis in drei Kategorien für 2025 von der Deutschen Stiftung für…