Mehr Viruskrankheiten nach mildem Winter

Wegen des milden Winters gibt es bereits jetzt eine ungewöhnlich große Zahl von Blattläusen. Der fehlende Frost führte dazu, dass die Schädlinge weiter aktiv blieben und gesunde Getreidepflanzen mit dem gefürchteten Gelbverzwergungsvirus (BYDV) infizierten.

Während im Herbst nur einzelne Pflanzen die typischen Krankheitssymptome zeigten, gab es im Januar schon große Befallsnester. Die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) stellte bei den im Februar untersuchten Proben ungewöhnlich hohe Raten an bereits erwachsenen Läusen fest.

„Wird die Blattlauspopulation nicht dezimiert, kann sich die Viruserkrankung in diesem Frühjahr rasch weiter ausbreiten“, so die Warnung von Dr. Udo Heimbach von der BBA. Die Wissenschaftler schätzen, dass das ganze Bundesgebiet betroffen ist und neben der besonders anfälligen Gerste auch die anderen Getreidearten befallen sind. Die BBA empfiehlt Landwirten dringend, ihre Felder auf Blattlausbefall zu kontrollieren und mit den zuständigen Pflanzenschutzdiensten entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen zu beraten.

Der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftkammer Nordrhein-Westfalen hat bereits die Empfehlung herausgegeben, befallene Felder mit zugelassenen Insektiziden zu behandeln. Werden die Blattläuse nicht bekämpft, ist mit Totalverlust zu rechnen. Stark befallene Flächen müssen gegebenenfalls umgebrochen und neu bestellt werden.

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