Freilandhaltung von Legehennen

Bei Legehennen mit Auslauf kommt es besonders in den stallnahen Bereichen zu hohem Exkrementenanfall. Die Höhe des Stickstoff (N)- und Phosphat (P2O5)- Eintrags in den Boden sowie die mögliche Nitratauswaschung ins Grundwasser wurden im Rahmen einer Dissertation der Universität Göttingen untersucht.

Drei Betriebe mit 900, 2 000 bzw. 5 000 Hennen und Auslaufbesatzdichten von 2,5, 4,0 bzw.10,0 m2 pro Henne wurden dokumentiert. Die Auslaufnutzung, die von Einstallungszeitpunkt, Witterung und täglicher Auslaufdauer beeinflusst wurde, schwankte pro Legeperiode zwischen 1 691 und 2 524 Stunden.

In allen Betrieben war der stallnahe Bereich (20 m) am stärksten genutzt (0,12 – 0,93 Hennen/m2). Mit Hilfe von Rasenschutzgittern wurden die Exkremente in unterschiedlicher Entfernung vom Stall erfasst und gleichzeitig die Zahl der sich dort aufhaltenden Hennen bestimmt. Die Besatzdichte der Hennen nahm mit zunehmendem Abstand zum Stall ab. Der Exkrementenanfall fiel im Bereich 2 bis 17 m Stallentfernung von 6 g auf 1,3 g/m2 je Stunde.

Zur Bestimmung des Nährstoffeintrags in den Boden wurde die direkte Erfassung der Exkremente im Auslauf als verlässliche Bestimmungsmethode erachtet.

Für den gesamten Auslauf (1,8 ha) errechneten sich je Jahr 19 000 kg Exkremente, die umgerechnet pro Hektar 175 kg N und 110 kg P2O5 entsprechen würden.

Eine Schätzung des Nährstoffeintrags über den Nährstoffgehalt des Bodens bedarf langjähriger Beobachtungen, da vorherige Nutzung sowie mögliche Fremdeinträge u.ä. zu berücksichtigen sind.

Bei der Stoffbilanzierungsmethode werden die Trockenmassegehalte der jeweiligen Bilanzposten (Stoffzufuhr, Stoffabfuhr) im Stall ermittelt und auf den Anteil der Exkremente im Auslauf übertragen. In den hier untersuchten Betrieben entfielen 7 %, 40 % bzw. 53 % der Exkremente auf den Auslauf. Daraus errechneten sich unter Berücksichtigung betrieblich unterschiedlicher N- und P-Gehalte der Exkremente Nährstoffeinträge von 410-566 kg N und 198-385 kg P2O5 je Hektar Auslauffläche.

Zur Simulation der Nitrateinträge ins Grundwasser wurde über zwei Jahre wöchentlich 300 g frischer Hennenkot auf die Bodenoberfläche eines Lysimeters aufgetragen. Rund 25 bis 35 % des aufgetragenen N wurde als Nitrat mit dem Sickerwasser ausgetragen. Bei einjähriger Bodenabdeckung mit Stroh oder Holzhack verringerten sich die Werte auf 17 bis 18 bzw. 15 %. Wurde die Abdeckung über zwei Jahre genutzt, lagen die entsprechenden Werte bei 33 bzw. 28 %. Unter Grasnarbe betrug die Auswaschung rund 5 %.

Media Contact

Dr. Sigrid Baars aid infodienst

Weitere Informationen:

http://www.aid.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer