Tierproduktion: Gutes Klima für Mastschweine

Der Klimaeinfluss auf Schweine in wärmegedämmten und nicht-wärmegedämmten Haltungssystemen wurde von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik Taenikon, Schweiz, untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass bei nicht-wärmegedämmten Ställen die Temperatur im Liegebereich mindestens 9 °C haben sollte. 

Bei Stalltemperaturen unter diesem Wert sind zur Vorsorge beispielsweise dicke Strohunterlagen, isolierter Boden oder eine Abdeckung des Liegebereichs zu empfehlen. Bei wärmegedämmten Ställen mit Zwangslüftung sollte die Lüfterleistung auf ausreichende Frischluftzufuhr in der warmen Jahreszeit und auf eine Stalltemperatur über 15 °C in der kalten Jahreszeit ausgelegt sein. Allgemein führen im Winter tiefere Solltemperaturen durch höhere Luftraten zu einer Verbesserung der Luftqualität. Um die Luftraten auch im Winter hochhalten zu können, empfiehlt es sich, die angewärmte Luft aus den Vorräumen anzusaugen und bei Bedarf zu heizen. Als Maximalwert bei der Stalltemperatur hat sich bei allen Systemen, wärmegedämmt und nicht-wärmegedämmt, 23 °C bewährt. 

Die Untersuchungen wurden vor dem Hintergrund geführt, dass sich in der Schweinemast nicht-wärmegedämmte Systeme immer mehr verbreiten, da sie eine tiergerechte und kostengünstige Haltung von Schweinen erlauben sollen. Bei diesen Stallsystemen wird auf eine Wärmedämmung in der Bauhülle und meist auch des Stallbodens verzichtet. Da diese Ställe frei belüftet werden, entfallen Investitions- und Betriebskosten für die Lüftungs- und Heizungsanlage. 

Die Nachteile sind, dass sich bei dieser Haltungsform Kälte und Hitze, aber auch Staub und Schadgase negativ auf die Gesundheit der Tiere auswirken können. Extreme Schwankungen müssen daher abgepuffert werden. Grundsätzlich lässt sich jedoch mit positiven Klimareizen wie Temperatur- und Tageslichtschwankungen bei allen Stallsystemen die Kondition der Tiere verbessern.

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Dr. Marion Morgner aid-PresseInfo

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