Klimaerwärmung macht Gift-Efeu noch giftiger

Wie sehr die globale Erwärmung sich tatsächlich auf die Flora auswirkt, bleibt ein Rätsel. Eines ist aber heute schon klar: Manche Pflanzen gedeihen durch die Auswärmung besonders gut. Eine davon ist der Giftsumach, ein giftiger Efeu, der in den USA und Kanada heimisch ist, aber als Zierstrauch auch in Mittelamerika, Asien, Afrika, Australien und Neuseeland vorkommt. Diese Pflanze sorgt heute schon dafür, dass jährlich mehr als 350.000 Menschen wegen Vergiftungserscheinungen behandelt werden müssen, berichten US-Forscher in der jüngsten Ausgabe des Fachmagazins Proceedings of the National Academy of Sciences.

Das Forscherteam um Jacqueline Mohan vom Ecosystems Center der Marine Biological Laboratories in Woods Hole/Massachusetts untersucht in einem Waldgebiet, das der Duke University in Chapel Hill gehört, die Auswirkungen von höheren Kohlendioxid-Konzentrationen auf den Pflanzenwuchs. Mit Hilfe von Pumpen wird der CO2-Wert auf 200ppm gebracht – mit einem solchen Anstieg rechnen die Forscher bis zum Jahr 2050. Das erschütternde Ergebnis war, dass der Giftsumach (Toxicodendron radicans) sich unter diesen Umständen rasend ausbreitete und vor allem wesentlich mehr von den giftigen Substanzen, die Urushiole genannt werden, produziert.

Der Giftsumach ist ein bis zu einen Meter hoher Kletterstrauch mit Haftwurzeln. Die Pflanze kommt auch in Mitteleuropa als Zierstrauch vor. Das Gift befindet sich in den Blättern und in den Zweigen. Allein der Hautkontakt ist für schwerwiegende Schäden ausreichend, berichtet die Giftinformationszentrale in Bonn. Nach einem Hautkontakt kommt es zu schwersten lokalen Reizungen mit Rötungen, Schmerzen, Juckreiz und Blasenbildung. Zudem kann es zu allgemeinen Krankheitszeichen wie Fieber und Unwohlsein kommen. Sowohl die US-Forscher als auch die deutschen Wissenschaftler bestätigen die große Gefahr der Allergisierung.

Doch ist die Ausbreitung des Giftsumach nur eine Veränderung durch die erhöhten CO2-Werte. Die Wissenschaftler fürchten, dass durch die hohen CO2-Gehalte das gesamte Ökosystem der Wälder verändert werde. „Efeu- und Weingewächse werden sich unter diesen Gegebenheit rasant ausbreiten“, so Mohan. Das zeige sich bereits in tropischen Regionen. Die rasch wachsenden Pflanzen werden größeren Bäumen den Weg versperren. „Jungbäume könnten am Wachstum gehindert werden“, befürchtet die Forscherin. Das sei insofern dramatisch da diese praktisch den Wald der Zukunft bilden.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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