VR China: Innovative deutsche Pflanzmethode hilft beim Bau der großen grünen Mauer

DEG unterstützt Pilotprojekt im Rahmen des Public-Private-Partnership-Programmes

Den Norden Chinas bedrohen seit Jahrzehnten Sandstürme. Sie blockieren Eisenbahnlinien und Straßen, zerstören die Existenz ganzer Dörfer. Um das Vordringen der Wüste einzudämmen, hat die chinesische Regierung ein enormes Aufforstungsprogramm begonnen. Ein 700 Kilometer langer Schutzwall aus Bäumen – eine große grüne Mauer – soll errichtet werden. Doch die Aufforstung Baum für Baum ist mühsam. Helfen könnte eine innovative Pflanzmethode, die die AKE Innotech, Automatisierung Konstruktion Elektrotechnik GmbH in Lichtentanne (Sachsen) entwickelt hat. Hierbei wachsen Bäume aus ausgelegten Pflanztöpfen und -matten. In Kooperation mit der Beijing Forestry University wurde jetzt ein Pilotprojekt gestartet, das die DEG im Rahmen des Public-Private-Partnership-Programmes unterstützt.

Zwei Versuchsflächen von je 7000 Quadratmetern werden rekultiviert und bepflanzt. Nachwachsende Rohstoffe wie Kokos, Stroh oder Bambus werden auf der von der AKE Innotech entwickelten Kontinueanlage zu Pflanztöpfen, Erosionsschutz- oder Abdeckmatten verarbeitet. Dabei werden diese Rohstoffe mit Naturlatex chemisch gebunden oder versteppt. Grassamen, Düngemittel oder Mineralien lassen sich bereits während der Herstellung einbringen. Auf diese Weise wachsen die Pflanzen selbst in kargen Böden. Ein zusätzliches Abdecken mit pflanzlichen Schutzmatten ermöglicht die Wiederherstellung der mikrobiologischen Umgebung und kann somit ein weiteres „Verwüsten“ mindern. Die Methode hat sich in Deutschland bereits bei der schwierigen Begrünung einer Kalihalde in Thüringen sowie einer Eisenbahnböschung in Sachsen bewährt.

In der VR China werden zunächst die bodenspezifischen und klimatischen Standortbedingungen analysiert und geeignete Pflanzenarten ausgewählt. In einer Pilotanlage werden Pflanztöpfe und -matten hergestellt und die chinesischen Mitarbeiter geschult. Alle notwendigen Grundmaterialien können in der VR China bezogen werden, zusätzliche Kokosfasern werden aus Sri Lanka oder Vietnam, Naturlatex aus Malaysia und den Philippinen importiert.

Die DEG fördert das Projekt mit 275.000 DM im Rahmen des Public-Private Partnership-Programmes (PPP). Das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung initiierte und finanzierte Programm fördert investitionsvorbereitende und -begleitende Maßnahmen deutscher Unternehmen in Entwicklungsländern vor allem in den Bereichen Umweltschutz, Aus- und Weiterbildung und Pilot- und Demonstrationsanlagen. In der VR China hat die DEG bisher 25 PPP-Projekte mit einem Investitionsvolumen von über 14 Mio DM unterstützt; davon 18 Umweltprojekte, u.a. eine Windpark-Pilotanlage in der Provinz Shangdong oder ein 15 Jahre altes Kohlekraftwerkes in der Provinz Hubei, das jetzt modernisiert wird.

DEG – Wir unternehmen Entwicklung.

Seit fast 40 Jahren ist die DEG Spezialist für langfristige Projekt- und Unternehmensfinanzierungen. Wir beraten private Unternehmen, strukturieren und finanzieren ihre Investitionen in Afrika, Asien, Lateinamerika sowie in Mittel- und Osteuropa. Als eines der größten europäischen Entwicklungsfinanzierungsinstitute haben wir bisher mit mehr als 950 Unternehmen kooperiert. Durch Finanzierungen von 4,2 Milliarden Euro haben wir dabei ein Gesamtinvestitionsvolumen von über 30 Milliarden Euro realisiert. Die DEG investiert in rentable, ökologisch und sozial tragfähige Projekte in allen Wirtschaftssektoren: von der Agrarwirtschaft über Dienstleistungen bis hin zur Verarbeitenden Industrie und Infrastruktur. Unser Ziel ist es, privatwirtschaftliche Strukturen in Entwicklungs- und Reformländern zu etablieren und auszubauen. Um dadurch eine Grundlage zu schaffen: für nachhaltiges Wirtschaftswachstum und eine dauerhafte Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen.

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Christiane Weiß ots

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