Anthraknose in Rotklee – Welche Sorten bieten Schutz durch Resistenzen?

Neben Kleekrebs sorgt in den letzten Jahren zunehmend die Pilzerkrankung Anthraknose (Südlicher Stängelbrenner) für größere Ausfälle in den Beständen.

Eine Bekämpfung des samenbürtigen Erregers ist bisher nur mit einer chemischen Beizung möglich, für die es in Deutschland weder im konventionellen noch im ökologischen Landbau eine Zulassung gibt. Infektionen lassen sich zurzeit nur mithilfe resistenter Sorten vermeiden.

Wissenschaftler der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Freising haben deshalb im Rahmen eines dreijährigen Forschungsprojektes des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) erstmals das Resistenzpotenzial der in Deutschland zugelassenen Rotkleesorten untersucht.

Bei den künstlichen Infektionen unter Gewächshausbedingungen kristallisierten sich die Sorten „Lemmon“, „Merula“ und „Elanus“ als ausreichend resistent heraus. Die besten Resistenzeigenschaften gegenüber Anthraknose zeigte die Sorte „Pavo“. Im Mittel der drei Versuchsjahre überlebten knapp 85 Prozent der Pflanzen eine Infektion. Am anfälligsten erwies sich die Sorte „Kvarta“, bei der weniger als ein Drittel der Pflanzen eine Infektion überstanden. Neben den Resistenzeigenschaften der Sorten untersuchten die Forscher, wie sich das Merkmal „Anthraknoseresistenz“ weitervererbt.

Dabei zeigte sich, dass eine sogenannte rekurrente Selektion bei der Züchtung die Resistenzeigenschaften einer Sorte deutlich verbessern kann. Nach Meinung der Forscher können Landwirte die im Projekt ermittelten Resistenzeigenschaften neben anderen Eigenschaften wie z. B. Resistenz gegen Kleekrebs bei ihrer Sortenwahl berücksichtigen. Für endgültig abgesicherte wissenschaftliche Empfehlungen sind jedoch noch weitere Versuche im Freiland erforderlich.

Media Contact

Jürgen Beckhoff www.aid.de

Weitere Informationen:

http://www.aid.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer