Zikaden als Krankheitsüberträger an Reben – Internationaler Workshop

Vom 5. bis 9. Juli hatten Dr. Michael Maixner und seine Kollegen zum „Workshop über Zikaden als Überträger von Phytoplasmen bei Reben“ geladen.

„Phytoplasme – das sind zellwandlose Krankheitserreger – verursachen immer häufiger Probleme in verschiedenen Kulturen. Deswegen haben wir uns mit Wissenschaftlern aus Europa und den angrenzenden Mittelmeerländern zu einem so genannten COST- Netzwerk zusammengetan, berichtet der JKI-Wissenschaftler Dr. Maixner. „Da wir über langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Zikaden als Überträger der Vergilbungskrankheiten verfügen, haben wir den europäischen Jungwissenschaftlern die notwendigen Arbeitsmethoden am Objekt demonstriert. Nun können sie selber zu Hause die Methoden anwenden.“

Verstärkt durch Kolleginnen und Kollegen der Universitäten von Berlin und Mainz boten die Bernkasteler eine Kombination aus Erfahrungsaustausch, Laborarbeiten und praktischen Arbeiten in den Weinbergen an. Ziel war es, krankheitsübertragende Zikaden sicher zu identifizieren, ihre Verbreitung und Ansprüche an den Lebensraum zu untersuchen und ihre Lebensweise zu studieren. Darüber wurden Kenntnisse über molekularbiologische, verhaltensbiologische und populationsgenetische Arbeitsmethoden vermittelt. Sie sind notwendig, um Lebensweise und Verhalten der Krankheitsüberträger besser kennenzulernen und darauf aufbauend Bekämpfungsstrategien zu entwickeln.

Für die meisten Teilnehmer war die Veranstaltung die erste Gelegenheit, die Mosel als größtes Steillagenweinbaugebiet Europas wie auch ihre Weine kennenzulernen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kamen aus Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Griechenland, Israel, Italien, Libanon, Österreich, Polen, Rumänien, Spanien, der Türkei und Ungarn.

Hintergrundinfo zur Schwarzholzkrankheit:
Die Schwarzholzkrankheit und ähnliche Vergilbungskrankheiten der Rebe werden durch so genannte Phytoplasmen verursacht. Diese Krankheitserreger können die Reben nur infizieren, wenn sie durch Zikaden übertragen werden.
Hintergrundinfos zur COST-Action FA0807: Integrated Management of Phytoplasma Epidemics in Different Crop Systems unter http://www.costphytoplasma.eu/

Die Wissenschaftler des JKI-Instituts für Pflanzenschutz in Obst- und Weinbau sind in der Working-Group 3 an diesem Netzwerk aktiv beteiligt.

COST steht für European Cooperation in Science and Technology http://www.costphytoplasma.eu/. COST ist ein Rahmenprogramm der EU mit dem länderübergreifende Forschung gefördert wird. COST-Actions sind eine der drei Fördersäulen für gemeinsame EU-Forschung.

Media Contact

Stefanie Hahn idw

Weitere Informationen:

http://www.costphytoplasma.eu/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Seminare Workshops

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer