Wismarer Forscher auf LNG-Kreuzfahrtfähre

In dieser Woche werden sich 66 Wissenschaftler, Unternehmer sowie Geschäftsführer und Entscheidungsträger von LNG-relevanten Institutionen und Behörden aus 11 Ländern im dänischen Hafen Hirtshals an Bord der neuen LNG-Kreuzfahrtfähre „MS Stavangerfjord“ begeben, um zu einer dreitägigen Studienreise vom 17. bis 19. September 2013 in See zu stechen.

Diese Studienreise wird vom MarTech LNG-Projektteam organisiert, dem Forscher aus dem südlichen Ostseeraum angehören, zu dem die Regionen Dänemarks, Deutschlands, Litauens, Polens und Schwedens zählen.

Mit Laima Maknyte und Anatoli Beifert sowie Petra Seidenberg werden ebenfalls Vertreter der beiden deutschen Projektpartner, der Hochschule Wismar und der ATI erc gGmbH, an Bord sein. Die Studienreise wird allen Teilnehmern einen direkten Einblick in die Entwicklungen und den Ausbau des norwegischen LNG-Wirtschaftssektors, die LNG-Infrastruktur sowie Schlüsselprodukte gewähren.

Eine interaktive online-Karte (map.golng.eu), eine Liste der 180 aktuellen LNG-Akteure sowie eine LNG-Lieferketten-Broschüre informieren bereits über die wichtigsten aktiven sowie potentiellen Akteure aus dem südlichen Ostseeraum, die in die LNG-bezogenen Aktivitäten eingebunden werden können. Diese Ergebnisse des von der Europäischen Union geförderten Projektes „Marine Competence, Technology and Knowledge Transfer for Liquid Natural Gas (LNG) in the South Baltic Sea Region“ wurden in der ersten Hälfte dieses Jahres während der LNG 17 Konferenz und Ausstellung in Houston (USA) vorgestellt. Nun können die Teilnehmer der Studienreise direkten Kontakt mit den Projektpartnern aufnehmen und sich vor Ort auf einer vor wenigen Wochen vom Stapel gelaufenen reinen LNG-Kreuzfahrtfähre der Reederei „Fjord Line“ informieren.

Die teilnehmenden Unternehmer repräsentieren die Wirtschaftsbereiche Schiffbau, Hafenentwicklung und Logistik einschließlich Bunkerung, Schifffahrtstechnologien, endverbraucherbezogene Technologien sowie den Bereich Bildung und Forschung. So werden auch Vertreter von Nordic Yards aus Wismar und Rostock, der WIS marine GmbH Wismar, der CPL Competence in Ports and Logistics, Wenzel, Heine & Kollegen aus Rostock und Lübeck, Becker Marine Systems, Abteilung LNG Hybrid, und Marine Service GmbH aus Hamburg an Bord gehen.

„Die deutschen Unternehmer haben großes Interesse, sich über Erfahrungen im LNG-Bereich mit den Vertretern anderer Ostseeregion-Länder auszutauschen und aus den Erfahrungen der Norweger zu lernen, da in diesem Land mehrere LNG-Terminals und Anlagen betrieben werden“, weiß Laima Maknyte von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Wismar zu berichten, die gemeinsam mit ihrem Wismarer Kollegen Anatoli Beifert und Petra Seidenberg von der ATI erc gGmbH in engem Kontakt mit den Firmen steht. „Darüber hinaus sind die meisten Unternehmen bereits in die LNG-bezogenen Aktivitäten involviert und möchten den Einsatz des zukunftsweisenden Kraftstoffes in der Region stärken“, ergänzt Anatoli Beifert.

Und auch durch Treffen in kleinen Kreisen, in deren Rahmen Kompetenzen und Zusammenarbeitsmöglichkeiten im LNG-Bereich diskutiert werden, soll das Projektziel, die LNG-Liefer- und Wertschöpfungskette im südlichen Ostseeraum auszubauen und zu stärken, erreicht werden. Neben den auf langjähriger Praxis basierenden Vorträgen zu Sicherheitsaspekten, Akzeptanz, Fördermöglichkeiten, Transportlösungen und dem speziellen LNG-Schiffsbetrieb sowie Gesprächen während der Überfahrt vom dänischen Hirtshals ins norwegische Stavanger-Risavika mit einer ausführlichen Führung durch die Kreuzfahrtfähre stehen außerdem praktische Informationen zum Bunkern während des Vorgangs und eine Exkursion ins LNG-Terminal in Stavanger auf dem Programm.

LNG gilt als eine innovative Lösung, die vor dem Hintergrund der ab Januar 2015 in Kraft tretenden strengen Regelungen in der EU und international, zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Vorschriften der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO, den Schwefelgehalt ab dem 1. Januar 2015 auf 0,1 Prozent abzusenken sowie die Bunkeröle ab 2015 mit einem maximalen Schwefelgehalt von 3,5% und ab 2020 mit 0,5 Prozent für die Schifffahrt in der Nord- und Ostsee durch die EU-Richtlinien zuzulassen, stellen Akteure aus der Schifffahrt und anderen relevanten Wirtschaftssektoren vor die Suche nach neuen Schifffahrtslösungen. LNG wird immer mehr als eine plausible Lösung diskutiert.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an wissenschaftliche Mitarbeiter Laima Maknyte oder Anatoli Beifert, Telefon: 03841 753-76 34 bzw. E-Mail: laima.maknyte@hs-wismar.de oder anatoli.beifert@hs-wismar.de.

Weitere Informationen:

http://www.golng.eu
– Projektwebsite mit ausführlichem Programm der Studienreise in englischer Sprache,Liste der LNG-Akteure, die interaktive Karte und weitere Materialien

Media Contact

Kerstin Baldauf idw

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