Vorfrucht beeinflusst Fusarienbefall

Fusarien sind der Schrecken jedes Getreidebauern. Die Pilze befallen Futtergräser und Getreide. Sie kappen die Nährstoffversorgung der Kornanlage und sorgen so für Ertragsverluste durch so genannte Kümmerkörner. Da befallenes Getreide in der Regel zudem mit Mykotoxinen belastet ist, kann es als Futter- oder Lebensmittel unbrauchbar werden.

Schweizer Forscher von der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART um Susanne Vogelgsang untersuchen seit Jahren, welche Faktoren das Vorkommen von Fusarien in der Schweiz beeinflussen. Ergebnis ihrer Forschungsarbeiten ist unter anderem das Informationssystem Fusa Prog (www.fusaprog.ch), das schweizweite Prognosen für den Fusarienbefall ermöglicht.

Bei ihren Untersuchungen an Weizen stellten sie fest, dass drei Stämme den Befall dominieren: Fusarium graminearum, F. poae und F. avenacenum. Auch F. culmenorum und F. crookwellense kommen regelmäßig vor.

Neben der Witterung und der Weizensorte hat auch die Vorfrucht einen großen Einfluss auf den Pilzbefall einer Parzelle. So stieg der Befall von Weizen mit F. graminearum um gute 20 Prozent, wenn im Jahr zuvor Mais auf demselben Acker angebaut und der Weizen im Direktsaat-Verfahren ausgesät worden war. Offenbar erfolgt der Übergang von den Maisstängeln auf dem Acker auf das sprießende Getreide. Landwirte sollten also entweder auf die Fruchtfolge Mais-Getreide verzichten, oder das Maisfeld nach der Ernte pflügen oder mulchen.

Die Ergebnisse weiterer Untersuchungen deuten darauf hin, dass auch der vorjährige Anbau von Zuckerrüben den F. graminearum-Befall fördert, während Futterpflanzen wie Luzerne zu einer Häufung des Befalls mit F. culmenorum führen können.

Die Forscher zeigten außerdem, dass die sortenabhängige Befallsanfälligkeit des Weizens unabhängig von der Art der Aussaat ist: Ob Direktsaat oder Pflugeinsatz machte für die generelle Fusarienanfälligkeit einer bestimmten Weizensorte keinen Unterschied. Allerdings korrelierte die Toxinbelastung nicht unbedingt mit der Stärke des Pilzbefalls. Zwar produzieren die Pilze generell je nach Wetterlage mehr oder weniger Toxine. Es gab aber auch hier eine wirtsabhängige Komponente. Es scheint also Weizensorten zu geben, die zwar gern von Pilzen besiedelt werden, diese aber offensichtlich zu relativ friedlichem, toxinfreien Wachstum anregen. Ein Vorschlag des ART lautet darum, bei der Risikobewertung der einzelnen Weizensorten eher den Toxingehalt als den Pilzbefall zu berücksichtigen.

Media Contact

Dr. Margit Ritzka aid infodienst

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Agrar- Forstwissenschaften

Weltweite, wissenschaftliche Einrichtungen forschen intensiv für eine zukunftsfähige Land- und Forstwirtschaft.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Themen: Bioenergie, Treibhausgasreduktion, Renaturierung und Landnutzungswandel, Tropenwälder, Klimaschäden, Waldsterben, Ernährungssicherung, neue Züchtungstechnologien und Anbausysteme, Bioökonomie, Wasserressourcen und Wasserwiederverwendung, Artenvielfalt, Pflanzenschutz, Herbizide und Pflanzenschädlinge, digitale Land- und Forstwirtschaft, Gentechnik, tiergerechte Haltungssysteme und ressourcenschonende Landwirtschaft.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer