Visuelle Assistenz im Alter und präzise Medizintechnik

Mehr als 4.600 Aussteller aus über 60 Nationen nehmen an der Medizinmesse MEDICA 2013 teil. Vom 20. bis 23. November präsentieren sich auf der Messe in Düsseldorf auch zwei Professuren der Technischen Universität Chemnitz. Die Professur Digital- und Schaltungstechnik und die Professur Mikrofertigungstechnik zeigen auf dem mitteldeutschen Gemeinschaftsstand „Forschung für die Zukunft“ in Halle 03, Stand D94, aktuelle Entwicklungen.

Sensoren für Senioren

Die Professur Digital- und Schaltungstechnik (DST) stellt ihre Projekte im Bereich Ambient Assisted Living und visuelle Assistenzsysteme zur Unterstützung des täglichen Lebens im Alter vor. Ein Hauptaugenmerk liegt hierbei auf den Entwicklungen der Pflegesituation in Deutschland. Durch den demographischen Wandel wird das Personal in der stationären und ambulanten Pflege knapp. Die Wissenschaftler befassen sich deshalb mit Möglichkeiten der Entlastung des Pflegepersonals sowie mit der Absicherung und Erleichterung des häuslichen Lebens im Alter.

Die Professur DST entwickelt Systeme, die als visuelle „Smart Sensoren“ konzipiert sind. Diese nehmen als abgeschlossene Einheit Berechnungen und Bildverarbeitung vor und geben nur Metainformationen aus. Sie melden also beispielsweise, dass eine Person am Boden liegt ohne Bilder aus der Wohnung zu zeigen – das senkt nicht nur die Kosten der Infrastruktur, sondern schützt auch die Privatsphäre der Nutzer. Auf der MEDICA stellen die Wissenschaftler Modellentwürfe dieser Smart Sensoren vor. Die Forschung wird unterstützt durch den Europäischen Sozialfond (ESF) und den Freistaat Sachsen.

Mikro-Bauteile für die Medizintechnik

Ein Innenohrimplantat von 0,5 Millimetern Durchmesser, Zahnersatz mit plasmaelektrolytischer Politur – die Miniaturisierung und die Oberflächenfunktionalisierung erschließen neue Potenziale der Medizintechnik. Neue Implantate stellen verlorene Körperfunktionen erstmalig wieder her; funktionsoptimierte Mikrofluidik verbessert Analysegeräte. Die Professur Mikrofertigungstechnik beschäftigt sich mit einer kontinuierlichen Qualitätssteigerung der Bauteile und forscht für eine ressourceneffiziente Produktion. Damit legt sie die Grundsteine für eine Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen der Medizintechnik-Branche.

Die Chemnitzer Wissenschaftler befassen sie sich mit der prozesssicheren Fertigung von Mikroteilen und mikrostrukturierten Oberflächen. Sie optimieren Fertigungstechnologien und verkürzen Prozessketten. Auf der MEDICA informieren sie über ihre Kompetenzen im Handling unterschiedlicher Bearbeitungsverfahren – vom Präzisions- und Mikrospanen über die Laserbearbeitung und das Mikroumformen bis hin zum Heißprägen.

Weitere Informationen erteilen

an der Professur Digital- und Schaltungstechnik: Arne Glaser,
Telefon 0371 531-39287, E-Mail arne.glaser@etit.tu-chemnitz.de;
an der Professur Mikrofertigungstechnik: Dr. Henning Zeidler,
Telefon 0371 531-35533, E-Mail henning.zeidler@mb.tu-chemnitz.de

Media Contact

Katharina Thehos idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-chemnitz.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Messenachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer