„da Vinci“ unterstützt Gynäkologen des Dresdner Uniklinikums bei Operationen

Vorteil des Systems ist, dass der Operateur die über Hülsen in den Bauch eingeführten Instrumente nicht mehr direkt mit seinen Händen führt, sondern über computergesteuerte Arme manövriert. Dank wesentlich beweglicherer Instrumente und der hoch auflösenden, dreidimensionalen Optik kann er das OP-Instrumentarium räumlich sehen und wesentlich genauer bewegen.

Dies ist ein entscheidender Vorteil gegenüber den konventionellen minimal-invasiven Eingriffen. Dank dieser Technik können die Gynäkologen deutlich schwierige minimal invasive Eingriffe mit hoher Sicherheit ausführen. Derzeit gibt es weniger als zehn Frauenkliniken in ganz Deutschland, die mit dem „da Vinci“-OP-System operieren, während in den USA bereits eine Vielzahl an Kliniken auf diese elektronische Unterstützung setzen.

Das „da-Vinci“-Operationssystem kann die Handbewegungen der Chirurgen bis zu einem Verhältnis von eins zu fünf übersetzen. So wird aus einer fünf-Zentimeter-Bewegung der Hand beispielsweise ein zehn Millimeter langer, direkt ausgeführter Schnitt. „Das eröffnet dem Chirurgen die Möglichkeit, noch feiner und damit auch präziser zu arbeiten“, erklärt Dr. Axel Schindelhauer, Oberarzt an der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des Dresdner Uniklinikums.

Mit dem „da Vinci“-OP-System lässt sich die Zahl bestimmter Komplikationen – etwa Blutungen – weiter senken, so dass die Patientinnen unmittelbar von der sehr schonenden Methode profitieren. Die höhere Präzision des Systems hilft den Operateuren beispielsweise die bei Tumor-Operationen notwendige Präparation von Lymphknoten so genau wie möglich vorzunehmen. Weitere Einsatzgebiete des „da Vinci“ durch die Gynäkologen sind künftig die operative Therapie von Endometriose, bösartige Geschwulste der Gebärmutter, die minimalinvasive Entfernung der Gebärmutter sowie Eingriffe zur Korrektur von Gebärmuttersenkungen.

Gynäkologen entscheiden sich auch bei korpulenten Patientinnen öfter für eine „Schlüsselloch-Operation“ – in der Fachsprache auch Laparoskopie genannt –, wenn sich so problematische Bauchschnitte vermeiden lassen. Wie auch bei der herkömmlichen Laparoskopie muss ein Operateur umfassend geschult werden und über einen großen Erfahrungsschatz verfügen, bevor er selbstständig am „da Vinci“-System arbeiten kann. Neben mehreren Urologen ist es der Gynäkologe Dr. Schindelhauer, der diese Qualifikation und Erfahrung verfügt und sie künftig auch an Kollegen vermittelt.

Kontakt für Journalisten
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Dr. Axel Schindelhauer
Tel. 0351/ 458 2183
E-Mail: axel.schindelhauer@uniklinikum-dresden.de

Media Contact

Holger Ostermeyer idw

Weitere Informationen:

http://www.uniklinikum-dresden.de/gyn

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizintechnik

Kennzeichnend für die Entwicklung medizintechnischer Geräte, Produkte und technischer Verfahren ist ein hoher Forschungsaufwand innerhalb einer Vielzahl von medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin.

Der innovations-report bietet Ihnen interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Bildgebende Verfahren, Zell- und Gewebetechnik, Optische Techniken in der Medizin, Implantate, Orthopädische Hilfen, Geräte für Kliniken und Praxen, Dialysegeräte, Röntgen- und Strahlentherapiegeräte, Endoskopie, Ultraschall, Chirurgische Technik, und zahnärztliche Materialien.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer